10. Internationale Hodgkin-Symposium (ISHL10)

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Vom 22. bis 25. Oktober 2016 findet in Köln das 10. Internationale Hodgkin-Symposium (ISHL10) unter der Leitung von Prof. Dr. med. Andreas Engert (Universität zu Köln) statt. Dieser weltweit größte interdisziplinäre Kongress zum Hodgkin Lymphom wird alle drei Jahre von der Deutschen Hodgkin Studiengruppe (GHSG) ausgerichtet. Der ISHL10 wird ganz im Zeichen neuer therapeutischer Strategien und dem Einsatz innovativer Substanzen, insbesondere von immunmodulatorischen PD-1-Antikörpern stehen.

Zum ISHL10 werden aus der ganzen Welt wieder mehr als 1.000 Teilnehmer der Fachgebiete Hämatologie/Onkologie, Molekularbiologie, Immunologie, Strahlentherapie, Nuklearmedizin und der pädiatrischen Hämatologie/Onkologie erwartet. Workshops, wissenschaftliche Vorträge, interaktive Fallbesprechungen und Satellitensymposien des ISHL10 decken ein breites Themenspektrum ab.

ISHL10: https://www.hodgkinsymposium.org/registration/info
Hematology Educational: https://www.hodgkinsymposium.org/educational

Lenalidomid zu Behandlung beim Mantelzell-Lymphom (MCL) zugelassen

Lenalidomid (Revlimid) ist in Europa für die Behandlung von wiederkehrendem oder refraktärem Mantelzell-Lymphom (MCL) zugelassen. Die Zulassung basiert auf den Ergebnissen der Phase II Studie MCL-002. Lenalidomid reduzierte innerhalb der Studie das Risiko eines Progress oder Todes um 39%. An der Studie waren 254 Patienten mit einem Mantelzell-Lymphom beteiligt. Innerhalb der Studie bekamen 170 Patienten Lenalidomid. In der Vergleichgruppe bekamen 84 Patienten eine Chemotherapie aus Rituximab, Gemcitabin, Fludarabin und Chlorambucil. Das mediane Alter innerhalb der Studie betrug 68.5 Jahre.

Lenalidomid wurde oral 25 mg von Tag 1 bis Tag 21 verabreicht. Die Dauer des Zyklus betrug 28 Tage. Das mediane progressfreie Überleben bei Lenalidomid betrug 8.7 Monate gegenüber 5.2 Monate in der Vergleichsgruppe. Die Ansprechrate von Lenalidomid betrug 40%.

Gazyvaro versagt beim DLBCL-Lymphom (GOYA Studie)

Nach den guten Ergebnissen von Gazyvaro (Hersteller: Roche) beim follikulären Lymphom (FL) auf der Basis der GALLIUM Studie, musste der Hersteller Roche nun einen Rückschlag für seinen CD-20-Antikörper für Non-Hodgkin-Lymphome einstecken, denn der Wirkstoff verfehlte in der GOYA-Studie den primären Endpunkt.

In der GOYA-Studie wurde Gazyvaro bei Patienten mit nicht vorbehandeltem diffusem grosszelligem B-Zell-Lymphom (DLBCL) eingesetzt. Der primäre Endpunkt war das progressionsfreies Überleben (PFS) im Vergleich zu MabThera/Rituximab in Verbindung mit einer CHOP-Chemotherapie (R-CHOP).

Gazyvaro galt eigentlich als möglicher Nachfolger für den Rituximab.

Quelle:
https://www.finanzen.ch/nachrichten/aktien/Roche-Rueckschlag-bei-Blutkrebs-Medikament-1001308479

Einsatz von Cytarabin beim Mantelzell Lymphom (MCL) verbessert Prognose

Neuste Erkenntnisse gibt es in der Behandlung des Mantelzell-Lymphoms (MCL). Patienten im Alter unter 65 Jahren mit neu diagnostiziertem Mantelzell-Lymphom haben beim Einsatz von hochdosiertem Cytarabin zur Immunchemotherapie vor einer autologen Stammzell-Transplantation eine bessere Prognose. Laut einer Phase-3-Studie des European Mantle Cell Lymphoma Network war die Zeit bis zum Therapieversagen bei Zugabe von hochdosiertem Cytarabin mit 9,1 Jahren im Median signifikant länger als in der Kontrollgruppe mit 3,9 Jahren. In der Studie mit Cytarabin waren 232 Patienten eingeschlossen. Die Ansprechrate lag bei 94%. Dennoch hatte die Behandlung auch eine Nachteil, denn durch die Behandlung mit Cytarabin stiegen die hämatologische Toxizitäten vom Grad 3/4 und durch die Zugabe von Cisplatin kam es zu mehr Grad-1/2-Nebenwirkungen an den Nieren.

Die Immunchemotherapie mit hochdosiertem Cytarabin gefolgt von einer autologen Stammzellen-Transplantation soll nun eventuell Therapiestandard werden.

Das Mantelzell-Lymphom ist eine Unterform der Non-Hodgkin-Lymphome und trifft ca. 5 bis 10% aller Lymphom-Erkrankungen. Das Mantelzell-Lymphom gilt als unheilbar, aber als kontrollierbar.

Quellen:
https://www.thelancet.com/journals/lancet/article/PIIS0140-6736(16)00739-X/abstract

Internationale Studie zur Reduktion von Bleomycin nach PET

Vor kurzem erschien im New England Journal of Medicine (2016; 374: 2419-2429) erste Auswertungen einer Studie zur Reduktion von Bleomycin in der Therapie des Hodgkin Lymphom und somit die Verringerung der Toxität der Behandlung. Nach allgemeinen Beobachtungen löst Bleomycin im Schnitt bei 6% der behandelten Patienten Lungenschäden aus, die teilweise auch tödlich verlaufen.

Eine internationale Studie hat jetzt untersucht, ob die Chemotherapie um Bleomycin reduziert werden kann, wenn Patienten auf die ersten Zyklen einer ABVD ansprechen. Als Kontrolle diente dazu ein PET. Bei 937 von 1.135 Patienten war im PET kein Tumor mehr nachweisbar. Die Hälfte dieser Patienten wurde dann mit AVD, also ohne Bleomycin, weiterbehandelt, der Rest erhielt wie vorgesehen weiter ABVD. Die Auswirkungen waren gering. Das progressionsfreie Überleben nach 3 Jahren verschlechterte sich von 85,7 Prozent mit ABVD auf 84,4 Prozent mit AVD. Die 3-Jahres-Überlebensrate war mit 97,2 und 97,6 Prozent nahezu identisch. Die 182 Patienten, bei denen nach den ersten beiden Zyklen noch Tumormassen im PET-CT erkennbar waren, wurden mit BEACOPP weiter behandelt.

Quellen:
https://www.nejm.org/doi/full/10.1056/NEJMoa1510093
https://www.cancerresearchuk.org/about-us/cancer-news/press-release/2016-06-22-high-tech-scans-spare-lymphoma-patients-intensive-chemo

Takeda erhält Zulassung für Konsolidierungstherapie mit Brentuximab Vedotin

Auf der Basis der AETHERA-Studie erhält Takeda die Marktzulassung der Europäischen Kommission für ADCETRIS® (Brentuximab Vedotin) als Konsolidierungstherapie bei Hodgkin-Lymphom nach der Transplantation.

Die AETHERA-Studie ist eine randomisierte Studie, mit der eine Konsolidierungstherapie im unmittelbaren Anschluss an eine autologe Stammzellen-Transplantation zur Verlängerung der Transplantationswirkung und Verminderung eines weiteren Rezidivs bei Patienten mit Hodgkin-Lymphom untersucht wurde.

Brentuximab Vedotin ist ein aus einem monoklonalen Antikörper gegen das Antigen CD30 beim Hodgkin Lymphom.

Roche erhält EU-Zulassung für Gazyvaro bei follikulären Lymphom

Roche hat für Gazyvaro in Kombination mit einer Bendamustin Chemotherapie, gefolgt von einer Gazyvaro-Erhaltungstherapie, die EU Zulassung zur Behandlung von Patienten mit vorbehandeltem follikulärem Lymphom (FL) erhalten. Die Zulassung basiert auf den Daten der Phase-III-Studie GADOLIN.

Gazyva / Gazyvaro (Obinutuzumab) ist ein CD20 Antikörper ähnlich Rituximab / MabThera.

Das follikuläres Lymphom (FL) ist die häufigste Form von indolentem (langsam wachsendem) Non-Hodgkin-Lymphomen. Bisher war Gazyvaro bereits in Kombination mit Chlorambucil für Patienten mit nicht vorbehandelter chronischer lymphatischer Leukämie (CLL) zugelassen, die aufgrund von Begleiterkrankungen für eine Therapie auf der Basis der vollen Dosis von Fludarabin nicht in Frage kommen.

Uniklinik Leipzig sucht Studienteilnehmer

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Folgende Email haben wir heute erhalten und bitten unsere Leser um Teilnahme!

In einem Forschungsprojekt, welches von der Carreras-Stiftung gefördert wird, soll ein Fragebogen für junge (ehemalige) Krebspatienten entwickelt werden, der sich mit der Lebensqualität speziell für diese Altersgruppe (15-39 Jahre) beschäftigt. Dazu gibt es eine Online-Befragung, die sich mit der Lebensqualität und weiteren relevanten Aspekten wie Familienplanung, Lebenseinstellung oder Unterstützungsbedürfnissen beschäftigt. Ziel ist es, einen geeigneten Fragebogen in der Nachsorge zur Verfügung zu stellen, um gezielt die Bedürfnisse der Altersgruppe zu erfassen und entsprechende Unterstützungsangebote zu etablieren.

Wenn Sie Interesse haben, auch an dieser Studie mitzuwirken, können Sie sehr gerne Kontakt mit der Studienleiterin, Frau Diana Richter, aufnehmen. Sie können Sie sowohl per E-Mail (Diana.Richter@medizin.uni-leipzig.de) als auch telefonisch (0341-9715426) erreichen.
Den Link zur Befragung und weitere Infos zur Studie finden Sie auch auf der Projekthomepage https://www.noch-mehr-leben.de/

Gerne können Sie diese E-Mail auch an andere ehemalige Betroffene weiterleiten.

Mit herzlichen Grüßen,

Katharina Kuba und Peter Esser

gutes Ansprechverhalten bei Pembrolizumab (KEYTRUDA)

Neben Nivolumab beobachtet mit Pembrolizumab einen weiteren Wirkstoff für Patienten mit einem Rezidiv nach Stammzellentransplantation.

Nach Auswertung der KEYNOTE-087-Studie zeigt Pembrolizumab (KEYTRUDA) bei vorbehandelten Patienten mit rezidiviertem oder refraktärem Hodgkin-Lymphom eine rasches und gutes Therapieansprechen).

Insgesamt nahmen an der KEYNOTE-087-Studue 90 Patienten teil, davon 30 Patienten mit einem Progress nach ASZT und anschließender Behandlung mit Brentuximab Vedotin, 30 Patienten bei denen eine Salvage-Chemotherapie und eine Therapie mit Brentuximab Vedotin versagt hat, und die für eine ASZT nicht geeignet sind und 30 Patienten mit einer ASZT ohne Behandlung mit Brentuximab Vedotin.

Die Patienten erhielten Pembrolizumab als Monotherapie in der fixen Dosierung von 200 mg alle drei Wochen. Die Behandlung wurde über 24 Monate oder bis zum Erreichen einer bestätigten Krankheitsprogression, einer intolerablen Toxizität oder bis zum Therapiestopp durch den Studienarzt weitergeführt.

Das Gesamtansprechen in der Studie liegt bei über 70%, davon knapp 30% mit einer Komplettremission, ca. 47% mit einer partiellen Remission. 12% erreichten eine Krankheitsstabilisierung und bei ca. 10% kam es unter Pembrolizumab zu einem Progress der Erkrankung.

Pembrolizumab ist ein Anti-PD-1 (Programmed Death-1)-Rezeptor-Antikörper.

Quellen:
Chen RW et al. Pembrolizumab for relapsed/refractory classical Hodgkin lymphoma (R/R cHL): phase 2 KEYNOTE-087 study. J Clin Oncol 2016; 34 (Suppl): Abstract #7555
https://ash.confex.com/ash/2015/webprogram/Paper85725.html

gutes Ansprechen auf Nivolumab

Patienten mit Hodgkin Lymphom und einem Rezidiv nach Stammzelltransplantation erreichten mit Nivolumab in der Phase-II-Studie CheckMate 205 ein hohes und lang anhaltendes Ansprechen.

In der CheckMate 205-Studie konnte erreichten von den 80 teilnehmenden Patienten eine Ansprechrate von 66,3%., davon erreichten 7 Patienten (9%) eine komplette Remission, 46 (58%) eine partielle Remission, bei 18 (23%) stabilisierte sich die Erkrankung, 6 Patienten (8%) waren progredient.

Die mediane Zeit bis zum Ansprechen betrug 2,1 Monate, die mediane Dauer des Ansprechens 7,8 Monate.

Therapieassoziierte Nebenwirkungen wurden bei 72 Patienten (90%) berichtet. Die häufigsten (≥15%) waren Fatigue, infusionsbezogene Reaktionen. Es waren keine Todesfälle aufgetreten in Zusammenhang mit der Therapie.

Nivolumab ist in den USA bereit für Patienten mit Rezidiv nach einer Stammzelltransplantation zugelassen.

Quelle:
https://www.journalonko.de/news/anzeigen/9562

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