MorphoSys präsentiert neue Studiendaten zum Antikörper MOR208

MorphoSys stellte aktualisierte Daten einer klinischen Phase 2a-Studie mit dem Anti-CD19-Antikörper MOR208 vor. MOR208, ein CD19-Antikörper, führt als Einzelwirkstoff in der Behandlung des rezidivierten/refraktären Non-Hodgkin Lymphoms zu einer Kontrolle der Erkrankung (CR + PR + SD) bei 40% der Patienten mit diffusem großzelligen B-Zell-Lymphom (DLBCL) und bei 73% mit der indolenten Form des NHL (iNHL). Das progressionsfreie Überleben (PFS) bei der MOR208-Behandlung in Rituximab-refraktären und Rituximab-nicht-refraktären Patienten war vergleichbar lang (medianes PFS 5,3 Monate versus 6,6 Monate, HR 0,85, 95% CI 0,45-1,6, p=0.59). Die aktualisierten Daten für die im Rahmen der Studie behandelten Patienten zeigen eine PFS-Rate von 40% nach 12 Monaten sowohl für DLBCL- als auch iNHL-Patienten. Neun mit MOR208 behandelte Patienten zeigen nach wie vor ein Ansprechen auf die Therapie (7 Komplettremissionen (CR), 2 Teilremissionen (PR)), wobei die längsten Ansprechdauern bereits bei 26 Monaten liegen.

MOR208 ist ein Anti-CD19-Antikörper mit modifiziertem Fc-Teil. MOR208 als Monotherapie wird mit einer wöchentlichen Dosierung von 12 mg/kg verabreicht.

Quellen:
Abstract #7545
W. Jurczak et al: Subgroup analyses of diffuse large B-cell lymphoma (DLBCL) and indolent lymphoma cohorts from a phase 2a study of single-agent MOR208 in patients with relapsed or refractory non-Hodgkin’s lymphoma (R-R NHL).

Abstract #TPS7572
C.-M. Wendtner et al: A phase 2 study of MOR208 plus idelalisib in patients with relapsed or refractory chronic lymphocytic leukemia (CLL) or small lymphocytic lymphoma (SLL) previously treated with a Bruton’s tyrosine kinase inhibitor.

CHMP empfiehlt Erhaltungstherapie mit Brentuximab nach SZT

Auf der Basis der AETHERA Studie empfiehlt das Committee for Medicinal Products for Human Use (CHMP) der europäischen Arzneimittelagentur (EMA) die Zulassung für die konsolidierende Behandlung von erwachsenen Patienten mit Hodgkin Lymphom (HL) und erhöhtem Rezidiv- oder Progressionsrisiko nach autologer Stammzelltransplantation.

In der Phase-III-Studie AETHERA wurden 329 Patienten mit einem rezidivierten oder refraktärem CD30-positiven Hodgkin Lymphom nach Hochdosischemotherapie und autonomer Stammzellentransplantation entweder auf Brentuximab Vedotin (n = 165) oder Placebo (n=164) randomisiert.

Bundeskabinett beschließt Cannabis als Medikament ab 2017

Ein Umdenken und ein Schritt in die Zukunft. Das Bundeskabinett hat am 4. Mai 2016 beschlossen, das Cannabis ab 2017 für schwer Kranke als Medikament zur Verfügung stehen soll. Eine vollständige Legalisierung und den freien Anbau lehnte das Kabinett aber ab.

Mit dieser Neuregelung für Cannabis müssen zukünftig aber die Kosten von der Krankenkasse getragen werden. Dies gelte aber erst einmal nur für Patienten mit schwerwiegenden Erkrankungen und fehlenden Therapiealternativen.

Derzeit waren in Deutschland 647 Patienten mit Ausnahmegenehmigung berechtigt, sich in einer Apotheke Cannabis zu kaufen, so die Zahlen des BfArM.

Hersteller kündigt Lieferengpässe für Etoposid an

Der Hersteller Bristol-Myers Squibb (BMS) kündigt Lieferengpässe für die Etoposid-haltigen Arzneimittel Etopophos und Vepesid K ab August 2016 voraussichtlich für ein Jahr an. Als Grund gibt der Hersteller Schwierigkeiten bei der Beschaffung der Grundsubstanz an.

Etoposid ist ein Glycosid von Podophyllotoxin, welches aus der Wurzel des Himalaya-Maiapfels gewonnen wird. Die Pflanze unterliegt jedoch seit kurzem dem „Übereinkommen über den internationalen Handel mit gefährdeten Arten freilebender Tiere und Pflanzen (CITES)“, welches die Beschaffung der Grundsubstanz deutlich schwieriger macht.

Ein Lieferengpass würde die Hodgkin-Patienten hart treffen, denn Etoposid ist ein elementarer Bestandteil des BEACOPP-Schema.

Die DGHO befürchtet durch die Lieferunterbrechung schwerwiegenden Folgen für die betroffenen Patienten.

Quellen:
https://www.apotheke-adhoc.de/nachrichten/pharmazie/nachricht-detail-pharmazie/krebsmedikamente-etoposid-lieferengpass-kann-toedlich-werden-bms-dgho/
https://idw-online.de/de/news651707

Gazyvaro von Roche erhält Zulassung in der Schweiz

Der CD20-Antikörper Gazyvaro(Obinutuzumab) vom Pharmakonzern Roche hat in der Schweiz die Zulassung zur Behandlung von Patienten mit vorbehandeltem follikulärem Lymphom bekommen. 2014 wurde Gazyvaro in der Schweiz bereites zur Erstlinientherapie der chronischen lymphatischen Leukämie (CLL) in Kombination mit Chlorambucil-Chemotherapie zugelassen. Die Zulassung in der EU durch die EMA steht noch aus, soll aber in Kürze ebenfalls erfolgen.

Leukämie- und Lymphom-Patientenkongress am 09./10. Juli

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Der Patientenkongress der Deutschen Leukämie- und Lymphom-Hilfe (DLH) wird am 9. und 10. Juli 2016 im Westin Hotel in Leipzig stattfinden. Der Patientenkongress ist eine Vortragsreihe zur Entwicklung und Behandlung von Lymphomen und Leukämien. Neben der Vielzahl von Vorträgen gibt es auch viel Zeit zum Erfahrungsaustausch mit anderen Patienten und Betroffenen.

Wissenschaftlicher Leiter des Kongresses ist Prof. Dr. Dietger Niederwieser, Leiter der Hämatologie und internistische Onkologie am Leipziger Universitätsklinikum.

Das Leipziger Kabarett „Die Pfeffermühle“ wird zwischen den Vorträgen für Unterhaltung sorgen.

Der Teilnahmebetrag für den Kongress beträgt 10 Euro pro Person und Tag. Für die Abendveranstaltung wird ein Kostenbeitrag von 15 Euro erhoben.

Link zur Online-Anmeldung: https://www.dlh-kongress.de/anmeldung.html

Weitere Informationen unter www.dlh-kongress.de

Gazyvaro (Obinutuzumab, Roche) erhält Zulassungsempfehlung der EMA

Der CD20-Antikörper Gazyvaro(Obinutuzumab) vom Pharmakonzern Roche hat vom Ausschuss für Humanarzneimittel (CHMP) der europäischen Arzneimittelagentur EMA die Empfehlung zur EU-weiten Zulassung für Patienten mit vorbehandeltem follikulärem Lymphom (FL) erhalten.

Grundlage der Empfehlung sind die Ergebnisse der Phase-III-Studie GADOLIN.

In der Phase-III-Studie GADOLIN bekamen die Patienten eine Chemotherapie-Kombination Gazyvaro und Bendamustin und anschließender Gazyvaro Erhaltungstherapie gegenüber einer Bendamustin Monotherapie.

Die Behandlung reduzierte das Risiko für Krankheitsprogression oder Tod gegenüber einer Behandlung mit Bendamustin allein um 45%. Die Prüfärzte ermittelten für die Patienten im Gazyvaro-Arm ein mehr als doppelt so langes progressionsfreies Überleben (PFS) verglichen mit dem Kontrollarm (29 vs. 14 Monate).

Obinutuzumab erwies sich in der GADOLIN-Studie als sicher und gut verträglich.

In den USA wurde Obinutuzumab in Kombination mit Bendamustin zur Therapie des vorbehandelten follikulären Lymphoms am 29. Februar 2016 in einem beschleunigten Verfahren zugelassen. Die Zulassung in der EU wird für Gazyvaro Mitte des Jahres erwartet.

Quellen:
Sehn LH et al. J Clin Oncol 2015; 33 (suppl) Abstract #LBA8502
Pott C, Belada D, Danesi N et al., ASH 2015, Abstract #3978
https://www.journalonko.de/news/anzeigen/CHMP_empfiehlt_Zulassung_Gazyvaro_vorbehandeltes_follikulaeres_Lymphom

Bundeskabinett berät über Cannabis

Hanf

Das Bundeskabinett wird voraussichtlich diese Woche einen Gesetzentwurf zur Änderung betäubungsmittelrechtlicher und anderer Vorschriften beschließen. Das Gesetz soll vorsehen, das schwerkranke Patienten, die keine Therapiealternative haben, getrocknete Cannabisblüten und -extrakte auf ärztliche Verschreibung aus der Apotheke beziehen können.

Die Kosten für Cannabis als Medizin soll künftig die jeweilige Krankenkasse übernehmen. Dem Gesetzentwurf zufolge soll das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) künftig als sogenannte Cannabisagentur fungieren.

Vielen Krebs-Erkrankten ist das aber nicht genug, weil man vor Cannabis weiter Chemotherapie und Bestrahlung über sich ergehen lassen muss.

Keytruda (Pembrolizumab) bekommt Breakthrough Status

Die amerikanische Zulassungsbehörde FDA gab bekannt, das Keytruda (Pembrolizumab) die Bezeichnung als Breakthrough Therapy gewährt bekommt. Mit dem Status ist eine beschleunigte Zulassung für die Behandlung des Hodgkin möglich.

Das Medikament gehört der Klasse der PD1 Inhibitoren an.

MorphoSys startet Studie L-MIND für DLBCL

Die MorphoSys AG startet mit L-MIND eine klinische Studie zu Behandlung von Patienten mit rezidivierendem bzw. refraktärem diffusem großzelligem B-Zell-Lymphom (DLBCL). In der Studie wird Lenalidomid (Revlimid) in Verbindung mit dem Antikörper MOR208 zum Einsatz gebracht.

MOR208 von der MorphoSys AG ist ein CD19-Antigen gerichteter Antikörper mit modifiziertem Fc-Teil. In die Studie sollen 80 Patienten in 56 Studienzentren in neun europäischen Ländern und den USA aufgenommen werden.

Beim Eintritt in die Studie müssen Patienten mit rezidivierendem bzw. refraktärem DLBCL diagnostiziert worden sein. Zudem müssen sie mindestens eine bzw. maximal zwei Vorbehandlungen erhalten haben, darunter eine gegen das Zielmolekül CD20 gerichtete Therapie, beispielsweise Rituximab. Des Weiteren dürfen die eingeschlossenen Patienten nicht für eine Hochdosis-Chemotherapie mit autologer Stammzelltransplantation infrage kommen.

In der Studie werden die Patienten zunächst über einen Zeitraum von zwölf Wochen mit wöchentlichen intravenösen Dosierungen von 12mg/kg des Wirkstoffs MOR208 behandelt; im Anschluss soll die Behandlung mit MOR208 über einen Zeitraum von maximal zwei Jahren im Zwei-Wochen-Rhythmus fortgesetzt werden, entweder bis die Krankheit fortschreitet oder unzumutbare Toxizitäten auftreten. In Kombination mit MOR208 wird Lenalidomid den Patienten für bis zu einem Jahr oral verabreicht.

Quelle: https://www.onvista.de/news/gnw-news-morphosys-startet-phase-2-studie-mit-mor208-in-kombination-mit-lenalidomid-bei-patienten-mit-rezidivierenden-bzw-refraktaeren-b-zell-tumoren-dlbcl-29413903

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