Mephalan zur Zeit nur knapp in Deutschland verfügbar

Mephalan, unter anderem Bestandteil des Hochdosis-Chemo-Protokolls BEAM bei Stammzellentransplantationen, ist momentan nur sehr knapp noch in Deutschland verfügbar. Erste Transplantationen in Kliniken mussten bereits verschoben werden, auf die Gefahr hin, das die Patienten ihren Remissions-Status verlieren.

Da Melphalan aus den 1950er Jahren stammt, ist der Patentschutz abgelaufen von soher lohnt sich die Produktion des Mittels finanziell kaum noch. Das einzige Unternehmen in Europa, das das Mittel produziere, könne derzeit wegen Qualitätsproblemen nicht liefern. Die wenigen Großhändler, die noch über Vorräte verfügen, fordern teilweise mehr als das 25-fache des normalen Preises.

Im Jahr 2014 wurden rund 350.000 definierte Tagesdosen (DDD) in Deutschland benötigt.

MabEase-Studie zu subkutanem Rituximab

Auf dem 20. Kongress der European Hematology Association (EHA) in Wien wurden auch die Ergebnisse der MabEase-Studie veröffentlicht. Die MabEase-Studie als offene Phase IIIb Studie mit 576 Patienten vergleichte die subkutane und intravenöse Darreichung des Anti-CD20-Antikörpers Rituximab (MabThera).

Nach Randomisierung erhielten die Patienten subkutanes Rituximab SC als Fixdosis (1.400 mg) oder Rituximab i.v. (375 mg/m2) jeweils plus CHOP als zentrales Chemotherapie-Schema. Die Studie zeigte nach Therapieende ein nahezu identisches Ansprechen dokumentiert mit Raten von 52% für subkutanes Rituximab vs. 51% für Rituximab i.v.. D

Die klinische Vergleichbarkeit zeigte sich auch bei stratifizierter Auswertung nach Altersgruppen (<60 vs. ≥60 Jahre). Ebenso wirksam erwies sich subkutanes Rituximab auch im Hinblick auf die Raten für ein partielles Ansprechen mit 30% für Rituximab SC vs. 32% für Rituximab i.v.. Großer Vorteil von subkutanem Rituximab ist Zeit bei der Applikation an die Patienten, nur etwa 5 Minuten für die Injektion plus 15 Minuten Nachbeobachtung statt einer mehrstündigen intravenösen Gabe. MabThera® SC wurde in Europa von der EMA im März 2014 auf Basis der SABRINA-Studie zur Erstbehandlung und Erhaltungstherapie des follikulären Lymphoms (FL) sowie zur Behandlung des CD20-positiven DLBCL zugelassen. Quellen: Lugtenburg P, Rueda A, Avivi I et al. Subcutaneous versus intravenous Rituximab with CHOP for previously untreated diffuse large B-cell lymphoma: Efficacy and safety results from the phase IIIb MabEase study. Oral Presentation, 20th EHA Vienna, 2015, Abstract: S483.

Studie zu rezidivierten oder refraktären T-Zell-Lymphom

Patienten mit rezidiviertem oder refraktärem peripheren T-Zell-Lymphom haben nach eine schlechte Ausgangs-Prognose. Dennoch gibt es neue Hoffnung. Der Histon-Deacetylase-Inhibitor Panobinostat in Kombination mit Proteasom-Inhibitor Bortezomib hat in einer Phase-2-Studie (NCT00901147) mit erwachsenen Patienten vielversprechende klinische Aktivität gezeigt.

In der Studie erhielten Patienten mit rezidivierten oder refraktären T-Zell-Lymphom (n=23) mit mindestens einer vorangegangen Therapie 20 mg orales Panobinostat 3x pro Woche sowie 1,3 mg/m2 i.v. Bortezomib 2x pro Woche (2 von 3 Wochen, bis zu 8 Zyklen). Primärer Endpunkt war das objektive Ansprechen der Medikamente.

10 von 23 Patienten (43%) hatten ein objektives Ansprechen, darunter 5 Patienten eine CR.

Nebenwirkungen von Grad 3/4 hatten 40% der Patienten, hauptsächlich Thrombozytopenie, Neutropenie, Diarrhoe, Fatigue, zudem traten periphere Neuropathien aller Grade bei 40% auf.

Eine Freigabe ausserhalb der Studie besteht in Europa noch nicht.

Quellen: Daryl Tan, Colin Phipps, William Y K Hwang et al. Panobinostat in combination with bortezomib in patients with relapsed or refractory peripheral T-cell lymphoma: an open-label, multicentre phase 2 trial. The LANCET JULY 7, 2015 – online first. https://www.thelancet.com/journals/lanhae/article/PIIS2352-3026(15)00097-6/abstract

Chile gibt Cannabis frei

Während in Deutschland immer wieder nur über die medizinische Wirkung von Cannabis geredet wird, gibt Chile Hanf unter Einschränkungen frei.

Der Selbst-Anbau, sechs Pflanzen pro Haushalt, ist legalisiert zu medizinischen und Erholungszwecken. Die Vermarktung von medizinischen Marihuana an Minderjährige ohne ärztliche Registrierung und / oder die Zustimmung der Eltern nicht gestattet.

Für medizinische Zwecke, ist eine ärztliche Vorregistrierung erforderlich, aber nicht die Verpflichtung, ein Fach-Spezialist sein.

12. Welt-Lymphom-Tag (WLAD) in Thun

Am Samstag, 12. September 2015, von 13:00 – 17:00 Uhr findet im Congress Hotel Seepark, Thun (Schweiz) ein Patientensymposium für Patienten, Angehörige und Interessierte statt.

Thema „Lymphom – eine Krebsform, die nicht ignoriert werden darf“. Ziel der Veranstaltung ist Information und Sensibilisierung. Auf dem Programm stehen auch dieses Jahr Fachreferate und eine Gesprächsrunde.

Referenten: Dr. med. M. Solenthaler, Dr. med. R. Zenhäusern, Dr. med. D. Rauch, Prof. Dr. med. Th. Pabst

Die Teilnahme ist kostenlos, Anmeldung unter https://assets.krebsliga.ch/downloads/karte_safe_the_date_web_2015_mit_talk.pdf

Für weitere Informationen:
email: info@lymphome.ch

Reverse Targeting

Michael Pfreundschuh, Direktor der Klinik für Innere Medizin I Homburg präsentierte kürzlich Forschungsergebnisse in der Behandlung von Lymphomen. Einen neuen Weg in der Bekämpfung von Lymphomen ist für ihn das sogenannte „reverse targeting“.

Mit diesem Weg sollen ausschließlich die bösartigen Zellen und nicht die anderen Zellen des Patienten angegriffen werden. Die Wirksamkeit dieses neuen Ansatzes wurde bereits im Reagenzglas und am Tiermodell bestätigt.

Beim „Reverse Targeting“ geht das Antigen direkt zum Antigenrezeptor auf der Oberfläche der Lymphomzelle. In Kopplung mit einem Zellgift, soll so der Tod der Lymphomzelle eingeleitet werden. Ähnliche „trojanische Ansätze“ gibt es bereits bei anderen Medikamenten in der Krebsbehandlung.

Da sehr viele Antigenrezeptoren auf der Oberfläche von Lymphomzellen vorhanden sind, soll das „reverse targeting“ sehr effektiv sein.

Diese Forschungsergebnisse wurden jetzt im Juni erstmals auf dem Europäischen Hämatologie-Kongress vorgestellt.

BENEFIZTURNIER der Frauen Bundesliga für die DKMS am 15. August 2015 in Deetz

Am 15. August veranstaltet der FC Deetz ein Benefizturnier zu Gunsten der DKMS mit Typisierungsaktion vor Ort. Zu Gast sind die Fussball-Vereine der Frauen-Bundesliga Turbine Potsdam und USV Jena und als internationaler Gast die Mannschaft von Sparta Prag.

Alle aktuellen Informationen zu dem Turnier am 15. August findet ihr auf www.spielend-helfen-fc-deetz.de

Im Rahmen des Benefizturniers gibt es Informationsstände der AOK und der DKMS und natürlich kann man sich direkt vor Ort bei der DKMS typisieren lassen.

Bitte vielen Leuten weitersagen! Jeder der kommt, kann helfen und Leben retten.

Deetz liegt ungefähr 20 km vor Potsdam und am südlichen Rand von Berlin.

Die Veranstaltungsadresse: Schmergower Straße 31, 14550 Groß Kreutz (Havel)

www.fc-deetz.de
https://www.dkms.de/de/spielend-helfen

Bayer entwickelt PI3K-Inhibitor Copanlisib

Bayer HealthCare erweitert seine Produktplatte um Copanlisib (BAY 80-6946) an. Copanlisib ist ein neuartiger pan-Klasse-I-Inhibitor für Phosphatidylinositol-3-Kinasen (PI3K) und blockiert vorwiegend die beiden PI3K-Isoformen PI3K-d und PI3K-a. Copanlisib erhielt vor kurzem den „Orphan-Drug-Status“ von der amerikanischen Gesundheitsbehörde FDA zur Behandlung von follikulären Lymphomen.

Copanlisib wird in einem 28-Tagezyklus an Tag 1, 8 und 15 über einen Zeitraum von 60 Minuten intravenös verabreicht.

Zwei Phase-III-Studien und eine weitere Phase-II-Studie sollen die therapeutischen Möglichkeiten für verschiedene Arten von Non-Hodgkin-Lymphomen (NHL) untersuchen. Die Studie eingeschlossen werden Patienten mit wiederauftretendem indolenten NHL und diffusem großzelligen B-Zell-Lymphom (DLBCL).

CHRONOS-2: Eine randomisierte, doppelblinde, placebokontrollierte Phase-III-Studie mit Copanlisib bei indolenten NHL-Patienten, deren Krankheit nach einer Behandlung mit Rituximab wieder aufgetreten ist und die zuvor auch mit alkylierenden Wirkstoffen behandelt wurden (ClinicalTrials.gov Identifier: NCT02369016).

CHRONOS-3: Eine randomisierte, doppelblinde Phase-III-Studie zur Untersuchung der Sicherheit und Wirksamkeit von Copanlisib in Kombination mit Rituximab im Vergleich zur Rituximab-Monotherapie bei indolenten NHL-Patienten mit erneutem Krankheitsausbruch, die bereits mindestens eine Behandlung erhalten haben, die Rituximab und einen alkylierenden Wirkstoff beinhaltete (ClinicalTrials.gov Identifier NCT02367040).

Eine offene, einarmige Phase-II-Studie mit DLBCL-Patienten, deren Krankheit wieder ausgebrochen ist oder die auf die vorherige Therapie nicht mehr ansprechen, zur Untersuchung der Sicherheit und Wirksamkeit von Copanlisib und zur Erforschung von potenziellen, die Wirksamkeit vorhersagenden Biomarkern (ClinicalTrials.gov Identifier NCT02391116).

Copanlisib ist bisher nicht von der US-amerikanischen Gesundheitsbehörde Food and Drug Administration (FDA), der Europäischen Arzneimittelbehörde (EMA) oder einer anderen Gesundheits- oder Arzneimittelbehörde zugelassen.

Cannabis als Schmerzmittel

Seit dem Urteil des Bundesverwaltungsgerichts vom Mai 2005 gab es laut Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) 698 Anträge auf eine Ausnahmegenehmigung, um Cannabis als Schmerzmittel in einer medizinisch betreuten Selbsttherapie einsetzen zu können. 424 Anträge seien akzeptiert worden. 42 der Patienten seien aber inzwischen verstorben, teilte das Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) mit.

Die meisten genehmigten Fälle gibt es Nordrhein-Westfalen (93).

Beleodaq für T-Zell-Lymphome von der FDA zugelassen

Die US-amerikanische Food and Drug Administration (FDA) hat Beleodaq (Belinostat) für die Behandlung von Patienten mit peripheren T-Zell-Lymphomen (PTCL) genehmigt. PTCL zählt zu den eher seltenen Non-Hodgkin-Lymphomen, der Anteil an den Non-Hodgkin-Lymphomen liegt bei 10%.

Die Zulassung gilt für Rezidive oder ein Nicht-Ansprechen der Primärtherapie.

Die Zulassung basiert auf einer klinischen Studie mit 129 Teilnehmern mit rezidivierender oder refraktärer Erkrankung eines PTCL. Alle Teilnehmer wurden mit Beleodaq behandelt. Die Ergebnisse der Studie zeigten bei 25,8 Prozent der Teilnehmer eine komplette oder partielle Remission nach der Behandlung.

Die häufigsten Nebenwirkungen der behandelten Teilnehmer waren Übelkeit, Müdigkeit, Fieber und Anämie.

Beleodaq wird von Spectrum Pharmaceuticals , Inc., aus Henderson, Nevada vertrieben.

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