Spätrezidive beim Hodgkin-Lymphom

Wie bei allen Tumoren können auch beim Hodgkin Lymphom Spätrezidive auftreten. Als Spätrezidive bezeichnet man Rezidive die 5 Jahre oder später nach der Ersterkrankung des Hodgkin Lymphoms auftreten. Über die Prognosen und Möglichkeiten der Behandlung befassten sich Ärzte und Wissenschaftler der Deutschen Hodgkin-Studiengruppe (GHSG). Für die Bewertung wurden die Daten von 6.480 Patienten der Studien HD7 bis HD12 ausgewertet. Von dieses Patienten gab es nach median 10,3 Jahren Nachbeobachtungszeit 141 Spätrezidive, davon bei 45 Patienten erst ein Spätrezidiv nach mehr als 10 Jahren.

Nach Analyse der folgenden Behandlung war 10-Jahres-Überleben nach Erstdiagnose nach Spätrezidiven schlechter als ohne Rezidiv (95,8 vs. 86,1%) im Vergleich zu 466 Patienten mit Frührezidiven jedoch besser.

Quelle: Bröckelmann PJ et al. Late Relapse of Classical, Hodgkin Lymphoma: An Analysis of the German
Hodgkin Study Group HD7 to HD12 Trials. J ClinOncol. 2017;35(13):1444-50.

neuer Antikörper MEN1309 für DLBCL in Studienerprobung

Menarini Ricerche (Menarini Group) und Oxford BioTherapeutics (OBT) starten eine Phase-1-Studie zum vollständig humanisierte monoklonalen IgG1-Antikörper MEN1309. Innerhalb der Studie wird er unter anderem beim diffus großzelligem B-Zell-Lymphom (DLBCL), eine Form des Non-Hodgkin-Lymphoms (NHL), erprobt.

Sofern erste Daten aus der Studie verfügbar sind werden wir darüber berichten.

WELT LYMPHOM TAG am FREITAG, 15. September 2017

Dran denken: Am Freitag, 15.09.2017, ist wieder Welt Lymphom Tag und es ist wieder Zeit, denen zu Gedenken, die diese Schicksalsdiagnose nicht überlebt haben und mit denen glücklich zu sein, die den Kampf gegen den Krebs überlebt haben.

Viele hat es verändert, der Tag als die Diagnose „Lymphdrüsenkrebs“ in das Leben kam, es kamen Ängste vor dem Tod und oft auch Tränen, vor dem was kommt.

Das Leben ist oft viel zu kurz für die großen Momente, der Krebs kam schon in unser Leben – macht am Freitag was schönes – für euch und mit euren Freunden und Familien.

Das was war, ist ein Teil unserer Vergangenheit, das was in der Zukunft passiert wissen wir nicht. Drum nutzt den Freitag für euch – ihr lebt – und seit darüber glücklich mit euren Freunden und Familien.

Kymriah (Tisagenlecleucel, CTL019) vor Markteinführung

Novartis steht kurz vor der Markeinführung von Kymriah (Tisagenlecleucel, CTL019) für Lymphome.

Der Einsatz zur Behandlung von B-Zell-akuter lymphatischer Leukämie (ALL) innerhalb der ELIANA-Studie erreichte Remissionsraten von über 80%.

Kymriah bzw. die sogenannten CAR-T-Therapien basieren auf der Genmanipulation von körpereigenen T-Zellen und der Neuprogrammierung auf die entsprechende Tumorart und so gezielt die Tumorzellen angreifen können. Die Zelltherapie bekam 2014 den Status „Therapiedurchbruch“ und im beschleunigten Zulassungsverfahren erfolgt im Sommer 2017 die Zulassung für ALL.

Der Preis für die Behandlung mit Kymriah liegt bei knapp 500.000 Euro.

Novartis will in den USA und der EU die Zulassung der Therapie für weitere Krebsarten beantragen, so etwa für DLBCL (diffuses, grosszelliges B-Cell-Lymphom) bis Ende des Jahres.

Astellas warnt per Rote-Hand-Brief vor erhöhter Mortalität bei Bendamustin

Astellas warnt aktuell in einem Rote-Hand-Brief vor einer erhöhten Mortalität, die beim Einsatz von Bendamustin beobachtet wurde. Bendamustin ist ein häufig verwendetes Zytostatikum bei der Behandlung von Non-Hodgkin-Lymphomen.

Bei den beobachten Fällen sei aber Bendamustin in nicht zugelassenen Kombinationen oder außerhalb der zugelassenen Indikation eingesetzt worden. Beobachtet wurden Infektionen und einige tödliche kardiale, neurologische und respiratorische Toxizitäten.

Quellen:
https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/news/artikel/2017/08/30/erhoehte-mortalitaet-unter-bendamustin

https://www.hpra.ie/docs/default-source/default-document-library/important-safety-information—levact-(bendamustine)3605082697826eee9b55ff00008c97d0.pdf?sfvrsn=0

4. Deutsche Mantelzell-Forum im Oktober in Darmstadt

Die Leukämiehilfe Rhein-Main e.V. (LHRM) veranstaltet am 7./8. Oktober in Darmstadt das „Deutsche Mantelzell-Forum“. Eingeladen sind Patienten mit einem Mantelzell-Lymphom und deren Angehörige.

Referenten und Vorträge gibt es unter anderem von Prof. Dr. med. Peter Dreger (Neue Erkenntnisse bei MCL – Diagnose- und Behandlungsmöglichkeiten) vom Universitätsklinikum Heidelberg und Dr. med. Alexander Desuki vom GPR Rüsselsheim.

Veranstaltungsort: Commundo Tagungshotel, Hilpertstraße 27, 64295 Darmstadt

Um ein vorherige Anmeldung wird gebeten. Anmeldeforumular: https://www.leukaemiehilfe-rhein-main.de/files/pdf/veranstaltungen/anmeldung_-_ohne_uebernachtung_2.pdf

Bekämpfung von Lymphomen mit CART-T-Zellen

Ein vielversprechender Ansatz für die Zukunft ist die Behandlung von Lymphomen mit CART-T-Zellen. CART-T-Zellen sind genetisch veränderte Abwehrzellen, die den Krebs besser erkennen und bekämpfen sollen. Aktuell befinden sich einige Anbieter im Zulassungsverfahren unter anderem auch für die Behandlung von Lymphomen.

Im Rennen vorne mit dabei sind die US-Biotechfirma Kite Pharma, der Schweizer Pharmakonzern Novartis sowie die US-Biotechfirmen Juno und Bluebird Bio. Die US-Gesundheitsbehörde FDA will bis Ende November über die Zulassung des Mittels Axicel von Kite zur Behandlung von Erwachsenen mit fortgeschrittenem Lymphom entscheiden. Die Zulassung für Europa wird 2018 erwartet.

Verordnungen von Cannabis steigen


Nach dem im März 2017 das Gesetz zur Änderung betäubungsmittelrecht­licher Vorschriften in Kraft trat, steigen monatlich die Verordnungen für medizinisches Cannabis. Nach Angaben des Statistikdienstleister Quin­tilesIMS gab es im März 3.600 Verordnungen und im Mai bereits 6.500 Verordnungen und damit einen Anstieg um 80%.

Viele Krankenkassen lehnen aber auch noch oft Cannabis-Verordnungen ab. Die Gründe reichen von Sucht und Kontraindikationen oder es stehen zur Behandlung der Erkrankung des Versicherten Alternativen zur Verfügung oder die Cannabis-Verordnung wurde von einem Allgemeinmediziner ausgestellt und nicht von einem entsprechenden Facharzt.

Zahlen aus der ECHELON-1 Studie (Brentuximab Vedotin)

Brentuximab Vedotin ist ein CD30-Antikörper, der beim klassischen Hodgkin zum Einsatz kommt. Die randomisierte, multizentrische Phase-III-Studie ECHELON-1 (ClinicalTrials.gov Identifier: NCT01712490) untersucht den Einsatz von Brentuximab Vedotin in der Erstlinienbehandlung bei erwachsenen Patienten mit fortgeschrittenem Hodgkin-Lymphom.

Die multizentrische Studie wurde in Nordamerika, Europa, Südamerika, Australien, Asien und Afrika durchgeführt. Es wurden 1.334 Patienten eingeschlossen, die eine histologisch gesicherte Diagnose eines HL im Stadium III oder IV hatten und zuvor nicht mit systemischer Chemo- oder Strahlentherapie behandelt worden waren.

Innerhalb der ECHELON-1-Studie erhielten die Patienten entweder Brentuximab Vedotin plus AVD oder ABVD. Wegen einer bekannten Wechselwirkung mit Brentuximab Vedotion wurde in diesem Arm Bleomycin weggelassen. Das 2 Jahre progressionsfreie Überleben (PFS) lag im Brentuximab-Arm mit 82,1% gegenüber 77,2 im Kontrollarm leicht höher.

In Europa ist Bleomycin nicht zur Erstbehandlung eines Hodgkin Lymphoms zugelassen. Auf Grund der Daten der ECHELON-1-Studien wird jetzt vom Hersteller Takeda ein Antrag auf Zulassung bei der Food and Drug Administration (FDA) und der European Medicines Agency (EMA) eingereicht.

Polatuzumab Vedotin erhält Prime Status der EMA zur Behandlung des DLBCL

Der Pharmakonzern Roche hat von der europäischen Gesundheitsbehörde EMA den Prime-Status für Polatuzumab Vedotin erhalten. Damit ist ein beschleunigtes Zulassungsverfahren möglich.

Polatuzumab Vedotin wurde in einer Studie in Kombination mit MabThera (Rituximab) und Bendamustin zur Behandlung von Patienten eingesetzt, die an einem rezidivierenden oder refraktären diffusen grosszelligen B-Zell-Lymphom (DLBCL) leiden.

Durch den Prime Status kommt man somit in ein beschleunigtes Zulassungsverfahren für Europa und kann somit das Produkt schneller auf den Markt bringen.

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