Subkutane Darreichungsform von Rituximab jetzt auch in der Schweiz zugelassen

Wie die Firma Roche mitteilte, ist die subkutane Form von Rituximab nun auch in der Schweiz für die Behandlung des follikulären Non-Hodgkin-Lymphoms (FL) und des diffus grosszelligen B-Zell-Non-Hodgkin-Lymphoms (DLBCL) zugelassen. Mi der subkutanen Darreichungsform kann der Zeitaufwand für die Verabreichung von Rituximab auf fünf bis sieben Minuten verringert werden – im Vergleich zur etwa 2,5-stündigen Infusionsdauer bei intravenöser Verabreichung. Die Zulassung basiert auf den Ergebnissen der SABRINA Studie.

Quelle: https://www.roche.ch/informationen/med-ch-2017-01-12.htm

ISHL10 präsentiert erste Auswertungsergebnisse zu Nivolumab beim Hodgkin Lymphom

Auf der ISHL10 wurden erste Ergebnisse einer Phase-2-Multikohortenstudie (NCT02181738) zu Nivolumab präsentiert. In die Studie waren 243 Patienten mit einem Hodgkin-Lymphom (HL) nach Versagen einer autologen Stammzelltransplantation (ASCT) eingeschlossen.

Innerhalb der Studie erhielten die Patienten Nivolumab in einer Dosierung von 3 mg/kg alle 2 Wochen.

Die Beobachtung erfolgte in 3 Kohorten. Kohorte A hatte kein Brentuximab Vedotin (BV), Kohorte B hatte Brentuximab Vedotin nach der ASCT und Kohorte C vor und/oder nach der ASCT erhalten.

Nach einem Follow-up von 6 Monaten fand sich in Kohorte B (80 Patienten) ein Anspruchsverhalten von 66% auf die Gabe von Nivolumab, die Progressionsfreiheit nach 6 Monaten betrug 77%, davon 9% der Patienten mit einer kompletten Remission, 58% mit einer partiellen Remission und bei 23% wurde eine Stabilisierung der Krankheit erreicht. Bei 8% kam es trotz Nivolumab zu einer weiteren Progression der Krankheiten.

Im Durchschnitt dauerte es 2.1 Monate, bis der Tumor auf die Therapie ansprach (Younes A et al. Haematologica. 2016; 101 (Suppl 1): Abstract S793).

In der Kohorte C (100 Patienten) betrug die Ansprechrate 73%, wobei 17% eine komplette und 56% eine partielle Remission entwickelten. (Zinzani et al. ISHL 10 Abstract T024).

Truxima als Alternative zu Rituximab

Truxima ein Biosimilar der Firma Celltrion zum Standard Rituximab (Mabthera) steht kurz vor der Zulassung in Europa. Der Humanarzneimittelausschuss der EMA, CHMP, hat die Zulassung bereits empfohlen. Die Möglichkeit zur Herstellung von Biosimilars besteht, weil das Patent auf Mabthera / Rituximab seit 2013 abgelaufen ist. Truxima 500 mg wird per Infusion beim Patienten mit Non-Hodgkin-Lymphom (NHL), chronische lymphatische Leukämie (CLL), rheumatoide Arthritis sowie Granulomatose mit Polyangiitis und mikroskopischer Polyangiiti appliziert.

Damit stehen neben Gazyvaro (Obinutuzumab) und Rituximab / Rituximab SC dann drei CD20-Antikörper zur Auswahl am Markt.

Quelle: https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/news/artikel/2016/12/19/rituximab-biosimilar-vor-der-zulassung

Obinutuzumab beim follikulären Lymphom Rituximab überlegen (GALLIUM-Studie)

Auf der diesjährigen Jahrestagung der American Society of Hematology (ASH) wurde neue Ergebnisse der globalen, randomisierten Phase-III-Studie GALLIUM präsentiert, aus der hervorgeht das Obinutuzumab (Gazyvaro®) in der Erhaltungstherapie beim follikulären Lymphom der Erhaltungstherapie mit Rituximab überlegen ist. Innerhalb der GALLIUM-Studie wurden die Patienten mit einer Chemotherapie (CHOP,CVP oder Bendamustin behandelt) und zusätzlichen entweder Obinutuzumab (1.000 mg) an Tag 1, 8 und 15 von Zyklus 1 und dann weiter an Tag 1 der folgenden Zyklen oder Rituximab (375 mg/m2) an Tag 1 des Zyklus. Im Anschluß erhielten die Patienten einer Erhaltungstherapie mit entweder Obinutuzumab oder Rituximab alle 2 Monate über 2 Jahre. An der Studie nahmen 1.202 Patienten mit einem follikulären Lymphen teil. (Anzahl Rituximab 601 Patienten; Anzahl Gazyvaro® 601 Patienten). Die Mehrzahl der Patienten (57,1%) hatte als Chemotherapie Bendamustin erhalten, 33,1% CHOP und 9,8% CVP.

Nach einer Beobachtungszeit von 34,5 Monaten war des Risiko auf Progression oder Tod in Obinutuzumab-Gruppe um 34% geringer als in der Rituximab-Gruppe. Das 3-Jahre-progressionsfrei Überleben beim follikulären Lymphen lag mit 80% in der Obinutuzumab-Gruppe leicht höher als in der Rituximab-Gruppe (73,3%). Obinutuzumab könnte somit neuer Standard in der Erstlinien-Behandlung von follikulären Lymphomen werden, obwohl der Grad der Nebenwirkungen höher als bei Rituximab ist.

Obinutuzumab (Gazyvaro®) ist monoklonale Typ-II-Anti-CD20 Antikörper.

Quelle: Obinutuzumab-Based Induction and Maintenance Prolongs Progression-Free Survival (PFS) in Patients with Previously Untreated Follicular Lymphoma: Primary Results of the Randomized Phase 3 GALLIUM Study. Abstr. 6 Plenary Scientific Session, 4.12.2016, San Diego

Opdivo (Nivolumab) mit Zulassung in Europa für Hodgkin

Opdivo (Nivolumab) hat von der EMA die Zulassung zur Behandlung von Hodgkin Patienten nach der autologen Stammzelltransplantation (ASCT) und der Behandlung mit Brentuximab-Vedotin die Zulassung erhalten. Die Zulassung basiert auf die Ergebnisse der klinischen Studien Phase 2 CheckMate-205 und Phase 1 CheckMate-039.

Opdivo (Nivolumab) ist ein PD-1-Inhibitor und wird von Bristol-Myers Squibb vertrieben.

WNT5A Molekül beeinflusst die Verbreitung von Hodgkin-Zellen

Eine Forschungsgruppe der Uniklinik Göttingen hat in Kooperation mit Forschern aus Brno (Tschechische Republik) mit dem Molekül WNT5A einen Faktor gefunden, der die Verbreitung von Hodgkin Lymphomzellen beeinflusst und somit für die Ausbreitung der Hodgkin-Zellen von großer Bedeutung zu sein scheint. WNT5A wird dabei von den Lymphomzellen selbst produziert.

Die Forscher hoffen aus diesen Erkenntnissen neue Therapie-Optionen gewinnen zu können.

Quellen:
Linke F, Zaunig S, Nietert MM, von Bonin F, Lutz S, Dullin C, Janovská P, Beissbarth T, Alves F, Klapper W, Bryja V, Pukrop T, Trümper L, Wilting J, Kube D: WNT5A: a motility-promoting factor in Hodgkin lymphoma. Oncogene 2016, June 6; doi: 10.1038/onc.2016.183.

Linke F, Harenberg M, Nietert MM, Zaunig S, von Bonin F, Arlt A, Szczepanowski M, Weich HA, Lutz S, Dullin C, Janovská P, Krafčíková M, Trantírek L, Ovesná P, Klapper W, Beissbarth T, Alves F, Bryja V, Trümper L, Wilting J, Kube D: Microenvironmental interactions between endothelial and lymphoma cells – a role for the canonical WNT pathway in Hodgkin lymphoma. Leukemia. 2016 Aug 18. doi: 10.1038/leu.2016.232.

Ergebnisse zur Checkmate 205 Studie zu Nivolumab

Bristol-Meyers gab jetzt neue Ergebnisse aus der CheckMate-205 Studie bekannt. In der einarmigen Phase-II-Studie zur Beurteilung von Nivolumab bei Patienten mit klassischem Hodgkin werden 100 Patienten mit einem Rezidiv des Hodgkin-Lyphom beobachtet.

Die objektive Ansprechrate (ORR) betrug nach einer medianen Nachbeobachtungszeit von 8,8 Monaten insgesamt 73% (n=73; 95%-KI: 63,2-81,4) und war in allen Subgruppen unabhängig vom Zeitpunkt der vorherigen Behandlung mit Brentuximab Vedotin im Verhältnis zu ASCT konsistent.

In den USA ist Nivolumab seit Mai 2016 zur Behandlung von Patienten mit einem Hodgkin Lymphom nach einer autologen Stammzelltransplantation zugelassen.

Quelle: https://www.journalonko.de/news/anzeigen/10034

CHMP gibt Zulassungsempfehlung für Nivolumab

Der Ausschuss für Humanarzneimittel (CHMP) der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) hat eine Zulassungsempfehlung für Opdivo® (Nivolumab) zur Behandlung Erwachsener mit rezidiviertem oder refraktärem klassischen Hodgkin-Lymphom (cHL) nach autologer Stammzelltransplantation (ASCT) und Behandlung mit Brentuximab Vedotin ausgesprochen. Die Empfehlung des CHMP basiert auf Studiendaten, wonach Nivolumab eine objektive Ansprechrate von 66 Prozent erzielte.

DKMS Patientenbefragung 2016

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Sehr geehrte Damen und Herren,
Wir – die gemeinnützige DKMS – sind vor allem dafür bekannt, Patienten zu helfen indem wir Stammzellen vermitteln. Jetzt wollen wir auch darüber hinaus aktiv werden und müssen dafür die Sorgen und Bedürfnisse von Patienten und deren Unterstützern im Krankheitsverlauf besser verstehen.
Um dies zu erreichen führen wir aktuell eine Online Befragung unter Patienten mit hämatologischen Erkrankungen sowie deren Angehörigen und Nahestehenden durch.
Wir würden uns sehr freuen, wenn Sie uns hierbei unterstützen, indem Sie Ihre Mitglieder über unsere Befragung informieren. Die Befragung ist selbstverständlich komplett anonym und es werden keine persönlichen Daten erhoben.

Unter folgendem Link kann an der Befragung teilgenommen werden:

https://lamapoll.de/DKMS-Patienten-Services-Befragung/?D=1

T-Zell Lymphome : Stammzelltransplantation verbessert Prognose

T-Zell-Lymphome sind mit einem Erkrankungsgrad von 10% aller Lymphom-Fälle eher selten, dennoch sind sie mannigfaltig und unterteilen sich in über 20 Untergruppen.

Einer neue Studie zu Folge verbessert sich die Prognose deutlich, wenn im Anschluss an die Chemotherapie eine autologe Stammzellentransplantation (eigene Stammzellen) anschließt. Mehr als die Hälfte der Patienten, die eine sogenannte autologe Stammzell-Transplantation erhalten hatten, waren bei Abschluss der Studie, durchschnittlich fünf Jahre nach ihrer Behandlung, noch am Leben. Nach alleiniger Chemotherapie ohne Stammzelltransplantation dagegen liegt die 5-Jahres-Überlebenschance für diese Patientengruppe laut älterer Studien zwischen 20 und 30 Prozent.

An der Studie vom Klinikum Nürnberg und den kooperierenden Kliniken in Essen, Würzburg, Oldenburg, Hamburg und Köln nahmen insgesamt 111 Patienten zwischen den Jahren 2001 und 2010 teil. 75 der 111 in die Studie einbezogenen Patienten konnten tatsächlich transplantiert werden, bei 36 sprach der Krebs nicht ausreichend auf die vorausgehende Chemotherapie an oder die Patienten lehnten eine Transplantation ab. Bei 43 der 75 transplantierten Patienten (39%) waren nach der Behandlung keine Krebszellen mehr nachweisbar. In Bezug auf alle 111 in die Studie eingeschlossenen Patienten ergab sich eine durchschnittliche Fünf-Jahres-Überlebenswahrscheinlichkeit von 44%. Wurden Patienten mit erfolgreicher Stammzell-Transplantation separat betrachtet, lag die Fünf-Jahres-Überlebenschance bei 57%.

Quelle: Wilhelm M, Smetak M, Reimer P, Geissinger E, Ruediger T, Metzner B, Schmitz N, Engert A, Schaefer-Eckart K, Birkmann J.
First-line therapy of peripheral T-cell lymphoma: extension and long-term follow-up of a study investigating the role of autologous stem cell transplantation,.Blood Cancer J. 2016 Jul 29;6(7):e452. doi: 10.1038/bcj.2016.63

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