Truxima für Mantelzell-Lymphom (MCL) verordnungsfähig

Truxima, ein Biosimilar für Rituximab, ist nun auch für das Mantelzell-Lymphom (MCL) verordnungsfähig. Dies teilte das Unternehmen Mundipharma in einer Pressemitteilung mit. Der Gemeinsame Bundesausschuss (GBA) habe dem Off-Label-Use von Truxima zugestimmt. Die Änderung trat zum 13. Juli 2018 in Kraft.

Das Mantelzell-Lymphom betrifft etwa 6-9 Prozent aller Non-Hodgkin-Lymphome.

Ergebnisse der AHL2011-Studie zum Hodgkin Lymphom

Der aktuelle Standard zur Behandlung des Hodgkin Lymphoms in Deutschland sind 6x BEACOPP eskaliert, in früheren Studie wurde dabei bereits gezeigt, das beim fortgeschrittenem Stadium BEACOPP eskaliert ABVD überlegen ist. Nachteil der Behandlung mit BEACOPP eskaliert ist die größere hämatologischen Toxizität und das höhere Risiko für Myelodysplasie/Akutleukämie und Unfruchtbarkeit.

Die AHL2011-Studie zeigt nun, das ein Wechsel nach 2 Zyklen BEACOPP eskaliert zu ABVD möglich ist, wenn nach den 2 Zyklen BEACOPP eskaliert das Kontroll-PET negativ ist. Damit kann die Toxität der Behandlung deutlich reduziert werden.

Morbus Waldenström – Therapie Ibrutinib plus Rituximab mit gutem Ansprechen (iNNOVATE-Studie)

Auf der ASCO 2018 wurden Ergebnisse der Phase-3-Studie iNNOVATE für Morbus Waldenström, eine indolente Form von Lymphomen, vorgestellt. Durch die zusätzliche Gabe des oralen Bruton-Tyrosinkase-Hemmers Ibrutinib zu Rituximab wird das progressionsfreie Überleben (PFS) signifikant verbessert im Gegensatz zu einer Monotherapie mit Rituximab. In die Studie waren 150 Patienten eingeschlossen.

Die Patienten innerhalb der Studie erhielten über 4 Wochen einmal wöchentlich 375 mg/m² Rituximab i.v. Diese 4 Gaben wurden nach 3 Monaten wiederholt. Randomisiert erhielten Patienten zusätzlich Ibrutinib 420 mg/Tag (n = 75) oder Placebo (n = 75) behandelt.

Innerhalb der Studie und den beobachteten Patienten in einer medianen Nachbeobachtungszeit von 26,5 Monaten sank das relative Risiko für Progression und Tod im Vergleich zur alleinigen Rituximab-Therapie um 80%. Nach 30 Monaten waren mit Ibrutinib 82% der Patienten ohne Progression, ohne Ibrutinib waren es lediglich 28%. Die Gesamt-Ansprechraten waren unter Ibrutinib mit 92% signifikant höher als mit 47% unter Rituximab-Monotherapie. Nach 30 Monaten lebten noch 94% der Patienten in der Ibrutinib-Gruppe und 92% in der Rituximab-Gruppe.

Im Ibrutinib-Arm kam es zu keiner tödlichen Nebenwirkung, im Rituximab-Arm starben 3 Patienten infolge von Nebenwirkungen. 15% der Ibrutinib-Patienten entwickelten Vorhofflimmern, in der Vergleichsgruppe waren es 3%. Nur 5 bzw. 4% der Patienten brachen im Ibrutinib- bzw. Rituximab-Arm die Studie wegen Nebenwirkungen ab.

Auf Grund der Studien-Ergebnisse soll diese Behandlung neuer Therapiestandard beim Morbus Waldenström werden. Unerwünschte Nebenwirkungen wie Vorhofflimmern und Infektionen erfordern jedoch eine enge Überwachung der Patienten.

Ibrutinib als Zugabe zu R-CHOP beim DLBCL bringt keine Verbesserung (DBL3001)

Die Phase-3-Studie DBL3001 untersuchte, ob es eine Therapieverbesserung beim unbehandeltem diffusen großzelligen B-Zell-Lymphom (DLBCL) gibt, wenn man der Standardtherapie R-CHOP (Rituximab, Cyclophosphamid, Doxorubicin, Vincristin und Prednison) noch Ibrutinib mit dazu gibt.

Im Ergebnis erreichte die Studie ihren primären Endpunkt nicht. Die Zugabe von Ibrutinib erreichte keine signifikante Verbesserung des progressionsfreien Überlebens (PFS) innerhalb der Studie und den beobachten Patienten.

Quellenangabe: AbbVie

PIXUVRI (Pixantrone) erreicht in Studie PIX306 keine Verbesserung

PIXUVRI (Pixantrone) in Kombination mit Rituximab zeigte in der Phase III-Studie PIX306 keine Verbesserung der progressionsfreien Überlebensrate (PFS) zur Behandlung mit der Kombination aus Gemcitabin und Rituximab bei Patienten mit aggressiven Non-Hodgkin-B-Zell-Lymphomen. Damit verfehlt die Studie den primären Endpunkt.

An der Studie nahmen 312 Patienten teil, die nach der Erstlinienbehandlung mit R-CHOP einen Rezidiv erlitten und für eine Stammzellentransplantation ungeeignet waren.

Trotz des Ergebnisses der Studie kann PIXUVRI (Pixantrone) weiter eine Alternative in der Behandlung von agressiven Non-Hodgkin-Lymphomen sein.

Weitere Informationen über die PIX306-Studie finden Sie unter: https://www.clinicaltrials.gov/ct2/show/NCT01321541

CAR-T: Kymriah und Yescarta kurz vor EU-Zulassung

Die CAR-T-Zelltherapien stehen vor der Zulassung in Europa. Die beiden Therapien Kymriah (Tisagenlecleucel) von Novartis und Yescarta (Axicabtagen Ciloleucel) von Kite hatten bereits die Zulassungsempfehlung vom Ausschuss für Humanarzneimittel der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) erhalten und stehen nun kurz vor der Therapie-Zulassung in Europa.

Kymriah könnte die Zulassung für Behandlung der akuten lymphatischen Leukämie (ALL) bei Kindern sowie des diffusen großzelligen B-Zell-Lymphoms (DLBCL) bei Erwachsenen erhalten. Yescarta steht vor der Zulassung für die Behandlung von rezidiviertem oder refraktärem großzelligem B-Zell-Lymphom, Patienten mit primärem mediastinalem großzelligem B-Zell-Lymphom (PMBCL) sowie Patienten mit hochgradigem B-Zell-Lymphom und DLBCL aus einem follikulären Lymphom erhalten.

Kymriah (CAR-T) beim DLBCL (Juliet-Studie)

In der Weiterbeobachtung der JULIET-Studie mit der CAR-T-Zelltherapie Kymriah (Novartis) hat sich bei etwas mehr als der Hälfte der Patienten mit der einem Diffus-großzelligen-B-Zelllymphom (DLBCL) Ansprechraten von mehr als einem Jahr gezeigt.

Nach 14 Monaten zeigte sich eine Ansprechrate (Overall Response Rate ORR) von 52% der ingesamt 93 in der Studie behandelten Patienten. Von den 52% zeigten 40% einen vollständiges und 12% ein teilweises Ansprechen auf die Therapie.

Polatuzumab Vedotin Antikörper für DLBCL Lymphome

Polatuzumab Vedotin ist ein CD79b-Antikörper-Wirkstoffkonjugat (ADC) für das Diffus-großzellige-B-Zell-Lymphom (DLBCL).

Polatuzumab Vedotin in Kombination mit der Chemotherapie Bendamustin und monoklonalem Antikörper-Rituximab (pola-BR) führte bei Patienten mit rezidivem/refraktärem DLBCL zu Verbesserungen im Ansprechverhalten sowie einem verringerten Progressionsrisiko im Vergleich zur Standard-Therapie Bendamustin/Rituximab (BR).

Zu Behandlungsende wiesen 40 % der mit pola-BR behandelten Patienten eine komplette Remission auf, dagegen nur 15 % der mit BR behandelten rezidivierten/refraktären Patienten. Außerdem verdreifachte sich das mediane progressionsfreie Überleben (6,7 vs. 2,0 Monate, HR 0,31) und die Gesamtüberlebensrate wurde bei Patienten, die mit pola-BR vs. BR-Monotherapie behandelt wurden, mehr als verdoppelt (11,8 vs. 4,7 Monate, HR 0,35).

Auf der Grundlage dieser Ergebnisse wurde Polatuzumab Vedotin in Bezug auf r/r DLBCL von der US-Arzneimittelaufsichtsbehörde (US Food and Drug Administration) als bahnbrechende Therapie (Breakthrough Therapy) und von der Europäischen Arzneimittelagentur als PRIME (PRIority MEdicines) eingestuft.

JAK-2-Inhibitoren können Lymphome auslösen

Studie in Kooperation von MedUni Wien und Vetmeduni Vienna fand jetzt heraus, JAK2-Inhibitoren die Bildung von Lymphomen fördern können. In der Studie wurden Patienten mit einer Myelofibrose, einer seltenen chronischen Erkrankung der blutbildenden Zellen des Knochenmarks, untersucht, die mit Medikamenten auf der Basis von JAK2-Inhibitoren behandelt wurden. In der Nachbeobachtung der Behandlung wurde festgestellt, dass die Patienten zwei bis drei Jahre nach dem Therapiebeginn der Myelofibrose ein aggressives B-Zell-Lymphom bekamen. Innerhalb der Studie konnten nun nachgewiesen werden, dass das aggressive Lmyphom bei rund 16 Prozent der Myelofibrose-PatientInnen schlummert und bei etwa 6% der mit den JAK-2-Inhibitoren behandelten Patienten dann ausbricht.

Quelle: „JAK1/2 inhibitor therapy-associated lymphomas in myelofibrosis arising from a preexisting B-cell clone.” E. Porpaczy, S. Tripolt, A. Hoelbl-Kovacic, B. Gisslinger, Z. Bago-Horvath, E. Casanova-Hevia, E. Clappier, T. Decker, S. Fajmann, D. Fux, G. Greiner, S. Gueltekin, G. Heller, H. Herkner, G. Hoermann, J. Kiladjian, T. Kolbe, C. Kornauth, M. Krauth, R. Kralovics, L. Muellauer, M. Mueller, M. Prchal-Murphy, E. Putz, E. Raffoux, A. Schiefer, K. Schmetterer, C. Schneckenleithner, I. Simonitsch-Klupp, C. Skrabs, W. Sperr, P. Staber, B. Strobl, P. Valent, U. Jäger, H. Gisslinger and V. Sexl. Blood 2018 :blood-2017-10-810739; doi: https://doi.org/10.1182/blood-2017-10-810739.

Kymriah erhält Zulassung für DLBCL in den USA

Kymriah, eine CAR-T-Zelltherapie von Novartis erhielt in den USA durch die Zulassungsbehörde FDA die Zulassung zur intravenöse Behandlung für Patienten mit grosszelligem B-Zell-Lymphom (DLBCL). Die Behandlung kann für Patienten erfolgen, wo mehrere vorherige Chemo und Bestrahlung und einen Stammzellentherapie keinen Erfolg brachten.

Zur Behandlung von B-Zell-akuter lymphatischer Leukämie (ALL) war Kymriah bereits seit Ende August in den USA zugelassen.

Mehr laden