Morbus Waldenström – Therapie Ibrutinib plus Rituximab mit gutem Ansprechen (iNNOVATE-Studie)

Auf der ASCO 2018 wurden Ergebnisse der Phase-3-Studie iNNOVATE für Morbus Waldenström, eine indolente Form von Lymphomen, vorgestellt. Durch die zusätzliche Gabe des oralen Bruton-Tyrosinkase-Hemmers Ibrutinib zu Rituximab wird das progressionsfreie Überleben (PFS) signifikant verbessert im Gegensatz zu einer Monotherapie mit Rituximab. In die Studie waren 150 Patienten eingeschlossen.

Die Patienten innerhalb der Studie erhielten über 4 Wochen einmal wöchentlich 375 mg/m² Rituximab i.v. Diese 4 Gaben wurden nach 3 Monaten wiederholt. Randomisiert erhielten Patienten zusätzlich Ibrutinib 420 mg/Tag (n = 75) oder Placebo (n = 75) behandelt.

Innerhalb der Studie und den beobachteten Patienten in einer medianen Nachbeobachtungszeit von 26,5 Monaten sank das relative Risiko für Progression und Tod im Vergleich zur alleinigen Rituximab-Therapie um 80%. Nach 30 Monaten waren mit Ibrutinib 82% der Patienten ohne Progression, ohne Ibrutinib waren es lediglich 28%. Die Gesamt-Ansprechraten waren unter Ibrutinib mit 92% signifikant höher als mit 47% unter Rituximab-Monotherapie. Nach 30 Monaten lebten noch 94% der Patienten in der Ibrutinib-Gruppe und 92% in der Rituximab-Gruppe.

Im Ibrutinib-Arm kam es zu keiner tödlichen Nebenwirkung, im Rituximab-Arm starben 3 Patienten infolge von Nebenwirkungen. 15% der Ibrutinib-Patienten entwickelten Vorhofflimmern, in der Vergleichsgruppe waren es 3%. Nur 5 bzw. 4% der Patienten brachen im Ibrutinib- bzw. Rituximab-Arm die Studie wegen Nebenwirkungen ab.

Auf Grund der Studien-Ergebnisse soll diese Behandlung neuer Therapiestandard beim Morbus Waldenström werden. Unerwünschte Nebenwirkungen wie Vorhofflimmern und Infektionen erfordern jedoch eine enge Überwachung der Patienten.