EMA Antrag für Ibrutinib als Ersttherapie

Der Pharma-Hersteller Janssen stellte bei der EMA den Antrag zur Erweiterung des Anwendungsbereichs von IMBRUVICA® (Ibrutinib) auf Patienten mit zuvor unbehandelter chronischer lymphatischer Leukämie (CLL). Damit könnte das Medikament nicht erst bei der Behandlung von Rezidiven eingesetzt werden, sondern schon in der Erstlinien-Therapie.

Mit dem Antrag soll das therapeutische Anwendungsgebiet basierend auf Daten der klinischen Phase-3-Studie RESONATE-2 (PCYC-1115) erweitert werden. In die Studie RESONATE-2 wurden 269 Patienten aus den USA, der EU und weiteren Regionen aufgenommen. Die Patienten erhielten randomisiert orale Gaben von 420 mg Ibrutinib einmal täglich oder 0,5 bis 0,8 mg/kg Chlorambucil an den Tagen 1 und 15 eines 28-tägigen Behandlungszyklus für maximal 12 Zyklen. IMBRUVICA zeigte sich in Bezug auf das progressionsfreie Überleben (PFS) Chlorambucil überlegen. IMBRUVICA (Ibrutinib) ist ein First-in-Class-Bruton-Tyrosinkinase(BTK)-Inhibitor.

6. Freiburger Patientenforum am 21. November

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Am 21. November findet von 09.00 Uhr bis 16.30 Uhr in Freiburg das 6. Freiburger Patientenforum zu Lymphom- und Leukämieerkrankungen statt. Die Hauptthemen sind dabei aktuelle Entwicklungen, Erkenntnisse und neue Therapieoptionen.

Die Teilnahme an der Veranstaltung ist kostenlos.

Neben dem Austausch gibt es eine Vielzahl von ontologischen und sozialrechtlichen Fachvorträgen. Unter anderem stehen auf der Agenda:

  • Niedrig maligne Lymphome (follikuläre-/ Marginalzonen-/ Haarzell-Lymphome, M. Waldenström)
    Dr. Lena Illert, Universitätsklinikum Freiburg
    Dr. Georg Köchling, Onkologische Schwerpunktpraxis Villingen-Schwenningen

  • Diffus großzellige B-Zell-Lymphome (Aggressive Non-Hodgkin-Lymphome: Diffus-großzelliges B-NHL, Burkitt-/T-NHL; Mantelzell-NHL)
    Priv.-Doz. Dr. Reinhard Marks, Universitätsklinikum Freiburg
    Priv.-Doz. Dr. Christine Dierks, Universitätsklinikum Freiburg

  • Hodgkin Lymphome
    Dr. Jürgen heinz, Universitätsklinikum Freiburg
    Dr. Thomas Fietz, Onkolog. Schwerpunktpraxis Singen

  • Nebenwirkungen und Spätfolgen der Chemotherapie
    Dr. Chrissoula Kiote-Schmidt & Alexander Krohn, Universitätsklinikum Freiburg

  • Ernährung & Krebs
    Prof. Dr. Hartmut Bertz, Universitätsklinikum Freiburg

Veranstaltungsort
Max-Weber-Schule
Fehrenbachallee 14
Freiburg

Weitere Information und Anmeldung:
Leukämiehilfe Rhein-Main e.V.
Telefon: 06142 32240
buero@LHRM.de
www.LHRM.de

Wissenschaftliche Leitung:
Prof. Dr. Monika Engelhardt
Oberärztin Klinik für Innere Medizin I (Schwerpunkt: Hämatologie, Onkologie und Stammzelltransplantation)
Telefon: 0761 270-32460
monika.engelhardt@uniklinik-freiburg.de

Veranstaltungsflyer: https://www.leukaemiehilfe-rhein-main.de/files/pdf/veranstaltungen/2015-patiententag.pdf

Uniklinik Tübingen veranstaltet Patiententag


Die Tübinger Uniklinik veranstaltet am Freitag, 20. November 2015, ab 16.00 Uhr den 1. Patiententag für maligne Lymphome.

Folgende Vorträge stehen auf dem Programm:

  • 16:10 Uhr Therapie maligner Lymphome – aktueller Stand – M. Sökler
  • 16:40 Uhr Neue Substanzen in der Behandlung maligner Lymphome – M. Müller
  • 17:10 Uhr Spätfolgen der Therapie (Fertilität, Zweittumoren u.a.) – B. Hermes
  • 17:40 Uhr Neues zu Impfungen und Prophylaxen – S. Wirts

Ort der Veranstaltung:
Universitätsklinikum Tübingen
Großer Hörsaal der Medizinischen Klinik Otfried-Müller-Straße 10
72076 Tübingen

Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Ansprechpartner:
Dr. M. Sökler
Koordinator des Lymphomzentrums
Telefon: 07071 29-82726
E-Mail: martin.soekler@med.uni-tuebingen.de

arteTV: Krebs das Geschäft mit der Angst

Erstaustrahlung: Freitag, 16. Oktober um 22:10 Uhr (54 Min.)

Die alternative Medizin verspricht Heilung ohne Nebenwirkungen. Vor allem wenn es um lebensbedrohliche Krankheiten wie Krebs geht, sind Patienten und Angehörige zu vielem bereit. Filmautorin Claudia Ruby besuchte mehrere alternative Praxen und Kliniken und präsentierte dort den Fall eines Krebspatienten, der mit klassischer Chemo- und Strahlentherapie gut heilbar wäre.

5 Jahres Überlebensquoten in Europa

Die Zahlen sind zwar etwas älter, aber kürzlich veröffentlichten Wissenschaftler im „European Journal of Cancer“ eine Auswertung zum 5-Jahres-Überleben basierend auf Erkrankungen in den Jahren 2000 bis 2008 veröffentlicht.

Von 89 Krebsregistern aus 29 europäischen Ländern sind die Daten ausgewertet worden. In dieser Zeit erhielten rund 625.000 Erwachsene die Diagnose Leukämie oder Lymphom.

Das relative Fünf-Jahresüberleben war beim Hodgkin-Lymphom mit 81 Prozent am besten, bei der akuten myeloischen Leukämie mit 17 Prozent am schlechtesten und lag bei Non-Hodgkin-Lymphomen mit 59 Prozent und chronischer myeloischer Leukämie mit 53 Prozent in der Mitte. Generell waren die Überlebenschancen in Osteuropa geringer, dagegen in Mittel- und Nordeuropa am besten.

Quelle: De Angelis, R. et al.: Survival variations by country and age for lymphoid and myeloid malignancies in Europe 2000–2007: Results of EUROCARE-5 population-based study. European Journal of Cancer 2015, 51(15):2254-2268

Makromolekül mit Einfluss auf Burkitt-Lymphome

Im Fachblatt PNAS veröffentlichten Forscher der Universitäten Leipzig und Kiel Informationen auf Makromoleküle die in Zusammenhang mit dem Burkitt-Lymphom stehen. Dabei handelt es sich um eine Ribonukleinsäure (RNA), die mit dem Krebsgen MYC korrespondiert. In welchem genauen Zusammenhang beide stehen, wissen die Forscher allerdings noch nicht.

Das MYC-Gen reguliert viele andere Gene und treibt damit das Wachstum und die Vermehrung von Zellen voran. Mutiert das MYC-Gen, lässt es Zellen ungebremst wachsen – darum wird es umgangssprachlich oft auch als „Krebsgen“ bezeichnet.

Die Forschung findet im Rahmen des Projektes „Transcriptome Bioinformatics“ des Leipziger Forschungszentrums für Zivilisationserkrankungen (LIFE) sowie des Leipziger Instituts für Medizinische Informatik, Statistik und Epidemiologie statt.

Originaltitel der Veröffentlichung im Fachblatt „Proceedings of the National Academy of Sciences of the United States of America (PNAS): „MINCR is an MYC-induced lncRNA able to modulate MYC’s transcriptional Network in Burkitt Lymphoma“, DOI: 10.1073/pnas.1505753112

keine onkologische Behandlung mehr, wenn der Tod naht

Dr. Charles Blanke und Dr. Erik Fromme von der Oregon Health and Science University in Portland stellen fest, dass Therapie und Hoffnung nicht gleichgesetzt werden dürften (JAMA Oncology 2015, online 23. Juli). Die letzten Monate eines Lebens sollten nicht mehr mit Therapien und Nebenwirkungen belastet werden, wenn keine Aussicht auf Erfolg der Behandlung besteht und die Behandlung nur Palliativen Character hat. Werde der Tod eines Krebspatienten innerhalb des folgenden halben Jahres erwartet, sollte keine aktive onkologische Behandlung mehr durchgeführt werden.

Die Aussagen basieren auf Ergebnissen einer Studie, welche von September 2002 bis Februar 2008 mit insgesamt 661 Krebspatienten im Endstadium mit einem Durchschnittsalter von 58,6 Jahren erhoben wurde. 58 Prozent der Probanden starben noch in der Beobachtungszeit von durchschnittlich 3,8 Monaten. 51 Prozent der Patienten mit fortschreitender metastasierender Erkrankung erhielten noch eine Chemotherapie. Bei Patienten mit ECOG-Score-Werten von 2 oder 3 Punkten zu Studienbeginn brachte die Chemotherapie eine Woche vor dem Tod keine Vorteile für die Lebensqualität. War der physische Zustand dagegen noch gut (ECOG 1), verschlechterte sich der Zustand durch die Chemotherapien signifikant (Odds Ratio, OR 0,35). Auf das Sterberisiko hatte die Chemotherapie keinen erkennbaren Einfluss.

Protein PLEKHA7 stoppt Krebswachstum

Krebs, das ist seit Jahren bekannt, ist unkontrolliertes Zellwachstum. Wissenschaftler der Mayo Clinic in Florida und der Universität Genf unter Vorsitz von Dr. Pans Anastasiadis haben nun einen Ansatz entwickelt, um das unkontrollierte Wachstum der Zellen zu stoppen.
Laut ersten Aussagen lassen sich dabei Krebszellen durch eine Umprogrammierung der miRNA in normale Zellen zurückverwandeln.

Der Ansatz basiert dabei auf der Erkenntnis, dass die sogenannten Adhäsionsproteine (Klebstoff der Zellen) mit dem Mikroprozessor der Zellen (microRNA) interagieren, der wiederum maßgeblichen Einfluss auf die Regulierung des Zellwachstums hat. Ist die Adhäsion gestört, werden miRNA fehlreguliert und Krebszellen beginnen unkontrolliert zu wachsen. Eine maßgeblich entscheidende Rolle kommt dabei dem Protein PLEKHA7 zu. Durch eine Verabreichung des Proteins konnte die normale Funktion der miRNA in den Krebszellen wiederhergestellt werden.

Die Ergebnisse ihrer aktuellen Studie haben sie in dem Fachmagazin „Nature Cell Biology“ veröffentlicht.

Heute ist Welt-Lymphom-Tag

Am 15. September ist internationaler Welt-Lymphom-Tag und noch immer müssen wir erkennen, das zu viele Patienten an einem Lymphom erkranken. Große neue Sprünge in der Therapie-Behandlung sind auch nach einem weiteren Jahr nicht in die Behandlungspraxen der Onkologen eingezogen. Standardbehandlung ist immer noch die Chemotherapie und die Bestrahlung, die mit einer Vielzahl von Nebenwirkungen behaftet sind,

Resiquimod als Mittel für kutanen T-Zell-Lymphome (CTCL)

Resiquimod könnte für die Zukunft eine Behandlungsoption für kutane T-Zell-Lymphome darstellen. In einer Phase-I-Studie wurden 12 Patienten mit einem CTCL in einem frühem Stadium eingeschlossen, welche eine Vielzahl von Vor-Therapien bereits durchlaufen haben. Die Teilnehmer wurden angeleitet entweder eine 0,03 prozentige Dosis des Resiquimodgels oder eine 0,06% prozentige Dosis auf ihre Hautläsionen aufzutragen. Resiquimod stimuliert die Antwort der Immunzellen über die Signalwege des TLR7 und TLR8.

Am Ende der 16-wöchigen Studienperiode konnten die Ärzte eine Verbesserung der Hautläsionen durch Resiquimod bei 75% der Teilnehmer feststellen. Bei 30% der Patienten (n=4) kam es zu einer kompletten Remission der Hautläsionen durch die topische Anwendung. CTCL konnte bei zwei Patienten vollständig geheilt werden, die bereits seit über 15 Jahren an CTCL erkrankt waren.

Resiquimod führte bei 9 von 10 Patienten zu einer signifikanten Reduktion von malignen Zellen. Bei drei Patienten konnten keine malignen Zellen mehr nachgewiesen werden und bei einem anderen Patienten kam es zu einer 99,6 prozentigen Reduktion an malignen Zellen.

Die Ergebnisse der Studie findet man auch unter DOI: https://dx.doi.org/10.1182/blood-2015-02-630335

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