Temsirolimus – neuer Behandlungsansatz bei ZNS Lymphomen

ZNS-Lymphome sind schwer zu diagnostizieren und ebenso schwer zu behandeln. Patienten die auf eine Ersttherapie nicht ansprechen oder ein Rückfall erleiden, haben eine schlechte Prognose. Bisher kamen Zytostatika zum Einsatz, welche die Blut-Hirn-Schranke passieren und / oder eine Bestrahlung des Gehirns zum Einsatz.

Forscher der Deutschen Studiengruppe für Primäre ZNS-Lymphome (G-PCNSL-SG) testeten nun mit Temsirolimus einen neuen Wirkstoff, der zwar keinen einschneidenden Therapiedurchbruch darstellt, aber trotzdem einen neuen Behandlungsansatz bei der Behandlung von ZNS Lymphomen darstellt.

Bei Temsirolimus wird in den Tumorzellen ein Signalweg (mTOR) gehemmt und blockiert, welcher für das Überleben dieser Zellen wichtig ist. Temsirolimus ist ebenso in der Lage die Blut-Hirn-Schranke zu passieren. Bei der Behandlung mit Temsirolimus wurden aber erhebliche Nebenwirkungen bei der Behandlung beobachtet. Die häufigsten höhergradigen Toxizitäten waren die Erhöhung des Blutzuckers (29,7 %), Thrombozytopenien (21,6 %), Infektionen (19 %), Anämien (10,8 %) und Hautausschlag (8,1 %). Diese möchte man zukünftig mit einer prophylaktischen Antibiose eingrenzen.

In die Studienbeobachtung waren nur Patienten eingeschlossen worden, bei denen die Krankheit nach teilweise mehreren Vortherapien weiter fortgeschritten bzw. zurückgekehrt war, darunter auch sieben Patienten, die eine Hochdosistherapie mit autologer Stammzelltransplantation erhalten hatten. Im Rahmen der Studie bekamen die Patienten einmal pro Woche intravenös entweder 25 mg (die ersten sechs Patienten) oder 75 mg (alle weiteren Patienten) Temsirolimus über einen Zeitraum von maximal 12 Monaten.

Von den insgesamt 37 Patienten sprachen 20 Patienten auf die Therapie an (54 %), bei einigen Patienten (n=6, 16%) hielt die Remission über einen Zeitraum von mehr als fünf Monaten an. Allerdings betrug das mediane progressionsfreie Überleben (PFS) nur insgesamt 2,1 Monate, bei einem 1-Jahres PFS von 5,4 %. Das mediane Gesamtüberleben (OS) lag bei 3,7 Monaten.

Quelle:
https://idw-online.de/de/news648301
https://jco.ascopubs.org/cgi/doi/10.1200/JCO.2015.64.9897