Die Deutsche Hodgkin-Studiengruppe (GHSG) hat eine Bilanz aus den Studien von 1993 bis 2007 gezogen und die Daten von 105 mindestens 60-jährigen Patienten ausgewertet, deren Erkrankung rezidiviert oder refraktär geworden war. Die 105 Patienten unterteilen sich dabei in primär progredienten Erkrankung (28%), frühem Rezidiv (31 %) und spätem Rezidiv (41%).Die Rezidivbehandlungen der Patienten unterteilten sich intensivierten Salvage-Protokollen (22 %), konventioneller Polychemotherapie mit oder ohne Bestrahlung in kurativer Absicht (42 %) oder ausschließlich palliativen Ansätzen (31 %).
Die Überlebensraten sind ernüchternd, denn die mediane Überlebenszeit der Gesamtpatienten betrug etwa ein Jahr, nach drei Jahren lebten nur noch 31 %.
Die Analyse der Daten brachte vier Faktoren hervor, welche sich als signifikant für die Prognose der Behandlung ergaben: Zeitraum seit der Erstdiagnose, Stadium der Erstdiagnose, Anämie und das Stadium beim Rezidiv. Kein oder ein Risikofaktor bedeutete eine 3-Jahres-Überlebensrate von 59 %, bei zwei oder mehr Faktoren sank diese drastisch auf 9 % ab.
Anhand der Analyse der Studien-Daten kam man zu dem Fazit, das bei älteren Patienten mit rezidiviertem oder refraktärem Hodgkin-Lymphom und niedrigem Risiko-Score eine konventionelle Chemotherapie (ABVD oder BEACOPP) mit oder ohne Bestrahlung die bestmögliche Therapie ist. Für Patienten mit einer schlechten Prognose brachte keine verfügbare Therapie eine Änderung der Prognose.
Eine Hoffnung kann der Antikörper Brentuximab sein, der im Zeitraum der ausgewerteten Daten noch nicht verfügbar war.