Oberarzt Dr. Martin Müller vom Tübinger Universitätsklinikum konnte mit seiner Arbeitsgruppe das Protein NFAT2, welches in gesunden Zellen an der Regulation der Immunantwort beteiligt ist, als einen entscheidenden Faktor für den Verlauf der Chronisch-lymphatischen Leukämie (CLL) identifizieren. Dies wurde an einem Mausmodell und an menschlichen Zellproben entdeckt. Das Ausschalten des Proteins NFAT2 führte zu einem beschleunigten aggressiven Krankheitsverlauf, bei einer großen Menge des Proteins NFAT2 zeigte sich ein langsamerer Verlauf der Krankheit. Beim Richter-Syndrom, dem Wandel von einem niedrigmalignen CLL ein hochmalignes,kommt die Produktion von NFAT2 fast zum Erliegen.
Man hofft diese Erkenntnis in Zukunft auch therapeutisch nutzen zu können und somit die Prognose von Patienten mit einer CLL verbessern zu können.
Quellen: NFAT2 is a critical regulator of the anergic phenotype in chronic lymphocytic leukaemia – DOI: 10.1038/s41467-017-00830-y
Melanie Märklin, Jonas S. Heitmann, Alexander R. Fuchs, Felicia M. Truckenmüller, Michael Gutknecht, Stefanie Bugl, Sebastian J. Saur, Juliane Lazarus, Ursula Kohlhofer, Leticia Quintanilla-Martinez, Hans-Georg Rammensee, Helmut R. Salih, Hans-Georg Kopp, Michael Haap, Andreas Kirschniak, Lothar Kanz, Anjana Rao, Stefan Wirths & Martin R. Müller
Link: https://www.nature.com/articles/s41467-017-00830-y
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