Mycosis fungoides und Sézary-Syndrom zählen zu den häufigsten kutanen T-Zell-Lymphomen. Mit Mogamulizumab (Poteligeo) steht nun ein neuer CCR4-Antikörper für Behandlung zur Verfügung. Die entarteten T-Zellen exprimieren das Protein C-C-Chemokinrezeptor 4 (CCR4), das es ihnen ermöglicht, vom Blut in die Haut zu gelangen. Dieses Protein nutzt der Antikörper Mogamulizumab für sein Wirkschema jetzt aus.
Mogamulizumab (Poteligeo®) ist indiziert zur Behandlung von erwachsenen Patienten mit Mycosis fungoides (MF) oder Sézary-Syndrom (SS), die mindestens eine vorherige Therapie durchlaufen haben.
Die Zulassung von Mogamulizumab basiert auf der Phase-III-Studie MAVORIC, an der 372 Patienten mit MF oder SS teilnahmen. Innerhalb der Studie erhielten die Patienten randomisiert Mogamulizumab oder Vorinostat.
Im Arm mit Mogamulizumab reduzierte sich das Progressionsrisiko um 47%. Im Durchschnitt lebten die Patienten ca. 7,7 Monate ohne Fortschreiten der Krankheit, in der Gruppe mit Vorinostat nur 3,1 Monate. Die Gesamtansprechrate lag bei 28%, im Vergleichsarm mit Vorinostat bei nur 4,8%. Die Gesamtdauer des Ansprechens lag bei Mogamulizumab bei 14 Monaten und bei Vorinostat bei 9 Monaten.
Die häufigsten schwerwiegenden Nebenwirkungen waren Pneumonie, Fieber, Reaktionen im Zusammenhang mit der Infusion und eitrige Entzündungen der Unterhaut (Phlegmone). Als häufigste Nebenwirkungen traten Reaktionen im Zusammenhang mit der Infusion und Ausschlag auf. Diese waren zumeist nicht schwerwiegend (Schweregrade 1 oder 2).
Die empfohlene Dosis für die intravenöse Infusion beträgt 1 mg pro kg Körpergewicht über 60 Minuten an den Tagen 1, 8, 15 und 22 des ersten 28-tägigen Zyklus. Anschließend erfolgen die Infusionen alle zwei Wochen an den Tagen 1 und 15 jedes nachfolgenden 28-tägigen Zyklus bis zum Fortschreiten der Erkrankung oder dem Auftreten inakzeptabler Toxizität.