Im Ergebnis der Langzeitbeobachtungen der Studie HD16 kommt man zum Schluss, das die Bestrahlung im Frühstadium des Morbus Hodgkin die Prognose verbessert und das man auf die Strahlentherapie nicht verzichten sollte.
Die Standardbehandlung für Patienten mit frühem Hodgkin-Lymphom mit guter Prognose besteht aus zwei Zyklen Chemotherapie nach dem ABVD-Protokoll (Doxorubicin, Bleomycin, Vinblastin und Dacarbazin) gefolgt von einer Strahlentherapie mit einer Dosis von 20 Gy.
An der Studie nahmen 1.150 Patienten mit Hodgkin-Lymphom im Alter von 18 bis 75 Jahren im Zeitraum November 2009 bis Dezember 2015 teil. 628 wiesen nach der Chemotherapie in der anschließenden PET-Untersuchung einen negativen Befund auf. Von diesen 628 wurden 328 Patienten randomisiert bestrahlt, Patienten mit PET-positiven Befund wurden ebenfalls bestrahlt.
Das Fünf-Jahres-Gesamtüberleben in beiden Behandlungsgruppen war mit rund 98 Prozent gleichermaßen hoch. Patienten, die die zusätzliche Bestrahlung erhalten hatten, blieben auch im fünften Jahr nach der Diagnose noch krankheitsfrei. Das geschätzte Fünf-Jahresüberleben ohne Krankheitsrückfall (PFS) lag in der Chemo-Strahlentherapiegruppe bei rund 93 Prozent, in der Chemotherapiegruppe nur bei rund 86 Prozent. Auf Grund dieser Ergebnisse wird die Bestrahlung von Patienten mit Morbus Hodgkin im frühen Stadium weiter empfohlen.
Quelle:
Fuchs M et al. PET-Guided Treatment of Early-Stage Favorable Hodgkin Lymphoma: Final Results of the International, Randomized Phase 3 Trial HD16 By the German Hodgkin Study Group. Präsentation beim ASH Annual Meeting, 3. Dezember 2018, Abstract 925