Ionen-Bestrahlung jetzt auch in Marburg

Es ist ein kleiner Quantensprung in der Krebsbehandlung in Deutschland. Neben Heidelberg kommt jetzt auch in Marburg die Ionenstrahlanlage zum Einsatz für Patienten.

Im Gegensatz zur herkömmlichen Bestrahlung dringen die auf 70% der Lichtgeschwindigkeit beschleunigten Ionen in den Körper ein und entfalten erst im Tumor ihre zerstörende Wirkung punktgenau. Die Therapie ist um bis zu 90 % effektiver als beispielsweise die herkömmliche Bestrahlungs-Behandlung mit Röntgenstrahlen.

Gebaut wurde das Marburger Zentrum von der Siemens AG, die auch an der Fertigstellung der Heidelberger Anlage beteiligt war. Ziel der Marburger Klinik ist spätestens in zwei Jahren die Behandlung von 700 Patienten jährlich. Diese Zahl soll dann weiter gesteigert werden, so dass jährlich mehr als 1000 Patienten bestrahlt werden können. In Verbindung mit der Anlage in Heidelberg soll so die Zahl der damit zu behandelnden Krebspatienten in Deutschland weiter gesteigert werden.

Neben Marburg und Heidelberg (HIT) gibt es solche Anlagen in Deutschland auch in München (Rinecker Proton Therapy Center), Essen (Westdeutsche Protonentherapiezentrum), Berlin (Helmholtz-Zentrum) und Dresden.

Quelle: https://www.ingenieur.de/Fachbereiche/Medizintechnik/Schwere-Ionen-zerstoeren-Tumoren-unvorstellbarer-Praezision