Idelalisib nun auch mit Zulassung für Europa

Knapp ein halbes Jahr nach der Zulassung durch die FDA in Amerika, hat nun Idelalisib nun auch die Zulassung durch die EMA für Europa bekommen.

Idelalisib vom Hersteller Gilead Sciences (Zydelig®, 150 mg Tabletten) kann bei Patienten mit chronischer lymphatischer Leukämie (CLL) in Kombination mit Rituximab zum Einsatz kommen. Voraussetzung ist, dass bereits eine andere Therapie erfolglos war. Es kann aber auch bei CLL-Patienten als Erstlinien-Therapie eingesetzt werden, wenn eine Chemotherapie nicht infrage kommt, weil bestimmte Genmutationen, eine 17p-Deletion oder TP53-Mutation, vorliegen. Außerdem können Patienten mit follikulärem Lymphom (FL) mit Idelalisib in Monotherapie bei einem Rezidiv behandelt werden.

Idelalisib ist ein Enzymhemmer (Phosphoinositid-3-Kinase, PI3K). Das Protein wird von zu Krebszellen mutierten B-Zellen übermäßig exprimiert und spielt eine wichtige Rolle für deren Überleben, Vermehrung und Wanderung.

Basis für die Zulassung sind eine Phase-III-Studie mit 220 CLL-Patienten sowie eine Phase-II-Studie mit 72 FL-Patienten. Die CLL-Studie wurde frühzeitig gestoppt, da die Verbesserung des progressionsfreien Überlebens mit Idelalisib plus Rituximab deutlich besser war (10,7 Monate) als unter Rituximab plus Placebo (5,5 Monate). Die Behandlung mit Idelalisib erzielt zwar im Moment keine permanente Heilung, bringt aber einen Zeitgewinn von median 11 Monaten.

Die Verträglichkeit wird als gut bezeichnet. Die häufigsten Nebenwirkungen sind Neutropenie (27%), Diarrhö (13%) und Pneumonie (7%). Idelalisib interagiert mit CYP3A-Induktoren wie Carbamazepin oder Johanniskraut, die die Wirkung des Krebsmittels schwächen.