Ibrutinib für Europa zugelassen

Ibrutinib (IMBRUVICA TM) hat die Zulassung zur Behandlung von Mantelzelllymphomen (MCL) und Chronischer Lymphatischer Leukämie (CLL) in Europa bekommen. Das Medikament kommt bei Patienten zum Einsatz, wo die Ersttherapie fehlschlug oder bei Patienten, bei denen die Diagnose einer 17p-Deletion oder Mutation von TP53 vorliegt und die nicht mit der Chemoimmuntherapie behandelt werden können.

Die Zulassung basiert auf den Ergebnissen der Phase-II-Studie (PCYC-1104), der Phase-III-RESONATE(TM)-Studie (PCYC-1112-CA) sowie der Phase Ib/II-Studie (PCYC-1102).

Die Wirkungsweise des Enzymhemstoffs, der oral eingenommen wird, liegt in der Blockade des Signalweges zwischen dem B-Zell-Rezeptor und dem Zellkern der krank machenden B-Lymphozyten (Bruton-Tyrosinkinase). Sie wirken in den Zellen, während monoklonale Antikörper typischerweise auf Rezeptoren an der Zelloberfläche ihren blockierenden Effekt ausüben.

Die häufigsten Nebenwirkungen sind Durchfall, muskuloskelettale Schmerzen, Infektion der oberen Atemwege, Hautblutungen, Ausschlag, Übelkeit, Pyrexie, Neutropenie und Verstopfung.

Unter der Behandlung mit Ibrutinib kam es im mittleren Beobachtungszeitraum von 9,4 Monaten zu einer Reduktion des Fortschreitens der Erkrankung und der Todesfälle um 78 Prozent. Nach zwölf Monaten leben noch 90 Prozent der Patienten unter der Therapie mit dem Tyrosin-Kinase-Hemmstoff. Das Risiko, an der Erkrankung zu sterben wurde von Ibrutinib im Vergleich zur Standardtherapie um 57 Prozent gesenkt.