Auf der ASH 2018 wurden Ergebnisse der deutschen FLYER-Studie veröffentlich. In der FLYER-Studie geht es um Minimierung der Toxität der Behandlung bei gleichem Therapie-Erfolg für Niedrig-Risiko-Patienten mit einem diffus-großzelligem B-Zell-Lymphom (DLBCL). Niedrig-Risiko-Patienten innerhalb der Studie waren im Stadium 1 oder 2 ohne Bulk.
Der aktuelle Standard beim DLBCL sind 6 Zyklen R-CHOP (Rituximab [R], Cyclophosphamid [C], Doxorubicin [H], Vincristin [O] und Prednison [P]) im Abstand von 3 Wochen je Zyklus. Die FLYER-Studie untersuchte, ob bei jungen Niedrigrisiko-Patienten eine Reduktion von 4 Zyklen ausreicht bei gleichem Therapie-Erfolg.
In die FLYER-Studie waren knapp 600 Patienten aufgenommen, die randomisiert 4 (293 Patienten) oder 6 Zyklen (295 Patienten) CHOP erhielten. Alle Patienten erhielten innerhalb der Studie 6 Gaben Rituximab.
Nach einer Studien-Beobachtung über 5,5 Jahre zeigten sich weder beim progressionsfreien Überleben (PFS), der Anzahl der Rezidive oder beim Gesamtüberleben (OS) signifikante Unterschiede zwischen den beiden Behandlungsarmen.
Nach 3 Jahren lag die Rate vom progressionsfreien Überleben (PFS) in der Gruppe mit 4 Zyklen bei 96% und in der Gruppe mit 6 Zyklen bei 94%. In der Gruppe mit 4-Zyklen kam es bei 4% der Patienten zu Rezdiven, in der Gruppe mit 6 Zyklen bei 5% der Patienten. Drei Jahre nach Behandlungsbeginn waren noch 99 Prozent der Patienten mit vier Zyklen, und 98 Prozent mit sechs Zyklen CHOP am Leben.
Somit ist für Niedrig-Risiko-Patienten mit einem DLBCL eine Behandlung mit 4 Zyklen möglich, ohne den Therapieerfolg zu beeinflussen. Neben der geringeren Toxität der Behandlung, kommt es somit auch zu weniger Nebenwirkungen bei den Patienten.