erhöhtes Brustkrebsrisiko bei jungen Frauen nach Hodgkin

Die Behandlung des Morbus Hodgkin bei jungen Frauen führt zu einem erheblich erhöhten Brustkrebs-Risiko. Dies belegt eine Langzeit-Beobachtungsstudie von durchschnittlich 17,8 Jahren von Günther Schellong und seinen Kollegen von der Arbeitsgruppe „Spätfolgen nach Hodgkin-Lymphom“ im Deutschen Ärzteblatt. Hierbei wurden 1.407 Patienten beobachtet, welche in den Jahren 1978 bis 1995 behandelt wurden.

Die Forscher schätzen, dass es in den ersten drei Jahrzehnten nach der Behandlung bei 19 Prozent der früheren Hodgkin-Lymphom-Patientinnen mit einer Bestrahlung zu sekundärem Brustkrebs kommt. Die Ergebnisse basieren auf der Langzeitbeobachtung von 590 deutsch / österreichischen Patientinnen. Die Erkrankung trat im Durchschnitt frühestens 14,3 Jahre (Median 20,7 Jahre) danach auf.
Die Bestrahlungsdosis der Patientinnen in der Studie auf die supradiaphragmalen Felder betrug zwischen 20 und 45 Gy. Damit liegt das Brustkrebs-Risiko bei jungen mit Bestrahlung behandelten Frauen ca. 24 fach höher als die altersentsprechenden Normalbevölkerung. Allerdings sind innerhalb der Studie noch 3 Patientinnen an den Folgen des Brustkrebs gestorben.

Quelle:
https://www.aerzteblatt.de/archiv/152680/Brustkrebs-bei-jungen-Frauen-nach-Therapie-eines-Hodgkin-Lymphoms-im-Kindes-und-Jugendalter-Eine-Beobachtungsstudie-mit-bis-zu-33-Jahren-Follow-up