ADC Therapeutics veröffentlichte Daten aus der zulassungsrelevanten klinischen Phase-II-Studie LOTIS 2 zu Loncastuximab-Tesirin (Lonca, vormals ADCT-402) bei Patienten mit rezidiviertem oder refraktärem diffus großzelligem B-Zell-Lymphom (DLBCL). Innerhalb der Studie LOTIS 2 zeigte Lonca als Einzel-Wirkstoff eine Gesamtansprechrate (ORR) von 48,3% (70/145 Patienten) und eine vollständige Ansprechrate (CRR) von 24,1% (35/145 Patienten) und in Kombination mit Ibrutinib in der Studie LOTIS 3 eine Gesamtansprechrate von 75,0% und eine vollständige Ansprechrate von 58,3%.
In der Studie LOTIS 2 waren 145 Patienten mit rezidiviertem oder refraktärem DLBCL und mehr als 2 Vortherapien eingeschlossen. Die Patienten erhielten alle drei Wochen eine 30-minütige intravenöse Infusion von Lonca in einer Dosis von 150 μg/kg für die ersten beiden Zyklen, gefolgt von 75 μg/kg für die folgenden Zyklen bis zu einem Jahr oder bis zum Fortschreiten der Krankheit, bis zu einer inakzeptablen Toxizität oder bis zum Vorliegen anderer Abbruchkriterien, je nachdem, was zuerst eintrat. Innerhalb der Studie erhielten die Patienten im Durchschnitt 4,3 Zyklen, der maximale Wert lag zum 06. April 2020 bei 15 Zyklen. Die mediane Dauer des Ansprechens lag zum Daternstichpunkt 06.APril 2020 bei 10,25 Monaten.
Die häufigsten therapiebedingten unerwünschten Nebenwirkungen vom Grad ≥3 bei ≥10% der Patienten waren: Neutropenie (25,5%) mit niedriger Inzidenz von febriler Neutropenie (3,4%), Thrombozytopenie (17,9%), erhöhte GGT (16,6%) und Anämie (10,3%)
In der Studie LOTIS 3 mit dem Kombinationswirkstoff Ibrutinib wurde Lonca in Form von 30-minütigen intravenösen Infusionen in Dosen von 60 oder 90 μg/kg verabreicht. Die Patienten erhalten Lonca alle drei Wochen für die ersten beiden Dosen und gleichzeitiger Gabe einer festen Dosis Ibrutinib (560 mg/Tag, oral) für bis zu einem Jahr. Zum Datenstichtag 6. April 2020 waren 25 Patienten in die Studie aufgenommen, darunter 23 Patienten mit DLBCL und zwei Patienten mit MCL.
Die häufigsten therapiebedingten unerwünschten Nebenwirkungen vom Grad ≥3 bei ≥10% der Patienten waren Thrombozytopenie (20%) und Anämie (12%)
Im zweiten Halbjahr 2020 soll bei der US-Arzneimittelbehörde FDA einen Biologika-Lizenzantrag (BLA) für Lonca zur Behandlung von rezidiviertem oder refraktärem DLBCL gestellt werden. Mit der Markteinführung in Europa ist frühestens Mitte 2021 zu rechnen.