Die Behandlung mit dem Tyrosin-Kinase-Enzymhemmstoff Ibrutinib kann bei Patienten mit chronisch lymphatischer Leukämie (CLL) oder kleinzelligem Lymphom (SLL) das Fortschreiten der Erkrankung bremsen und die Überlebenszeit verlängern. Das ist das Ergebnis der RESONATE-Studie, welche knapp 400 Patienten einschloss. Bei den Teilnehmern der RESONATE-Studie war die Ersttherapie fehlgeschlagen.
Von der US-Arzneimittelagentur FDA wurde nun vor kurzem der Enzym-Hemmer Ibrutinib zur Therapie der sogenannten Mantel-Zell-Lymphome zugelassen. Die jetzt publizierte RESONATE-Studie wird nun auch zur allgemeinen Anwendung des Medikaments bei CLL führen und könnte die bisherige Standardtherapie mit Ofatumumab ersetzen.
Die Wirkungsweise des Enzymhemstoffs liegt in der Blockade des Signalweges zwischen dem B-Zell-Rezeptor und dem Zellkern der krank machenden B-Lymphozyten. Solche Tyrosinkinase-Hemmer sind als oral einzunehmende Medikamente verfügbar. Sie wirken in den Zellen, während monoklonale Antikörper typischerweise auf Rezeptoren an der Zelloberfläche ihren blockierenden Effekt ausüben.
Unter der Behandlung mit Ibrutinib kam es im mittleren Beobachtungszeitraum von 9,4 Monaten zu einer Reduktion des Fortschreitens der Erkrankung und der Todesfälle um 78 Prozent. Nach zwölf Monaten leben noch 90 Prozent der Patienten unter der Therapie mit dem Tyrosin-Kinase-Hemmstoff. Das Risiko, an der Erkrankung zu sterben wurde von Ibrutinib im Vergleich zur Standardtherapie um 57 Prozent gesenkt.