Sonrotoclax bekommt Breakthrough-Status für Mantelzell-Lymphome

Die US-Arzneimittelbehörde FDA hat Sonrotoclax, einem von BeOne Medicines Ltd. entwickelten BCL2-Inhibitor, den Breakthrough-Status erteilt, was ein beschleunigtes Zulassungsverfahren ermöglicht. Das Medikament ist für die Behandlung von Erwachsenen mit rezidiviertem oder refraktärem Mantelzelllymphom vorgesehen.

Die Einstufung basiert auf frühen Ergebnissen einer Phase-1/2-Studie mit 125 erwachsene Patienten mit rezidiviertem oder refraktärem Mantelzelllymphom, die zuvor mit einem Bruton-Tyrosinkinase-Inhibitor und einer Anti-CD20-Therapie behandelt wurden.

In Teil 1 erhielten 22 Patienten eine tägliche Behandlung mit entweder 160 mg oder 320 mg Sonrotoclax, während in Teil 2 103 Patienten die empfohlene Tagesdosis von 320 mg erhielten.

Die bestätigende Phase-3-Studie CELESTIAL-RRMCL läuft derzeit.

Langzeitergebnisse der Eradikationstherapie beim MALT-Lymphom

Aus der Eradikationstherapie liegen jetzt Studienergebnisse nach 5 Jahren Nachbeobachtungszeit vor. In der Studie waren 95 Patienten aus Deutschland und Österreich von 95 Patienten eibezogen, die mit einer Tripletherapie (italienisches oder französisches Schema) behandelt worden waren.

Die durchschnittliche Nachbeobachtungszeit betrug 44,6 Monate, eine Eradikation gelang in 98%. Die komplette Regression liegt bei 62%, minimale Residuen der Erkrankung fand man noch bei 18%, eine partielle Remission konnte bei 12% erzielt werden.

Keine Veränderung sah man bei vier Patienten, eine Progression bei zwei Patienten. Vier Patienten mit kompletter Remission erlitten ein Rezidiv nach sechs, acht und 15 Monaten.

Quelle: Fischbach W, Goebeler-Kolve M-E, Dragosics B et al.: Long-term outcome of patients with gastric marginal zone B cell lymphoma of mucosa associated lymphoid tissue (MALT) following exclusive Helicobacter pylori eradication therapy: experience from a large prospective series. GUT 2004; 53: 34–37

neuer Resistenzmechanismus bei CAR-T-Zell-Therapie identifiziert

Die CAR-T-Zelltherapie sollte in der Behandlung von rezidivierten oder refraktären Lymphomen ein großer Quantensprung werden. Dennoch zeigen etwa 50–60 % der behandelten Patienten kein dauerhaftes Ansprechen, was den Bedarf an zusätzlichen therapeutischen Strategien unterstreicht.

Die aktuelle Studie der Uniklinik Köln und der Medizinischen Fakultät der Universität zu Köln untersuchen aktuell zelluläre Mechanismen, die eine Resistenz gegen CAR-T-Zellen fördern.

Frühere Studien beschrieben verschiedene Resistenzmechanismen, darunter die Herunterregulierung von Antigenen, die Modulation pro-apoptotischer Signalwege und eine hypoxieinduzierte Immunsuppression durch myeloide Zellen.

Die neue Studie erweitert die Erkenntnisse, indem sie gezielt die myeloid-monozytären Zellkompartimente im TME analysierte und ihren Beitrag zur CAR-T-Zell-Resistenz definierte. Die Studie identifizierte eine definierte Population von CSF1R-positiven myeloid-monozytären Zellen (auch LAMM-Zellen genannt), die in Proben von Patienten ohne nachhaltiges Ansprechen auf die CAR-T-Zell-Therapie vermehrt vorkamen.

Die LAMM-Zellen entfalteten eine ausgeprägte immunsuppressive Wirkung und hemmten gezielt die Vermehrung sowie die zytotoxische Aktivität der CAR-T-Zellen. Die Kombination von CAR-T-Zell-Therapie mit einer CSF1R-Blockade stellt einen vielversprechenden Ansatz dar, der in weiteren klinischen Studien untersucht werden sollte.

EPCORE FL-1 Studie erreicht primären Endpunkt beim follikulären Lymphom

Die Phase-3-Studie EPCORE FL-1 vom dänischen Bio-Tech-Konzern Genmab erreichte beide primären Endpunkte bei der Behandlung des follikulären Lymphoms. Die Kombination aus Epcoritamab mit Rituximab und Lenalidomid erzielte eine Ansprechrate von 95,7%.

Das Progressionsrisiko sank innerhalb der Studie um 79 Prozent verglichen mit der Standardtherapie. Bei einer Genehmigung würde Epcoritamab als erste bispezifische Antikörper-Kombination für die Zweitlinientherapie zur Verfügung stehen.

Antrag auf Zulassungserweiterung für Breyanzi (Lisocabtagene Maraleucel)

Bristol Myers Squibb hat eine ergänzenden Antrag auf Zulassungserweiterung (sBLA) für Breyanzi® (Lisocabtagene Maraleucel; liso-cel) als potenzielle Therapie für erwachsene Patientinnen und Patienten mit rezidiviertem oder refraktärem Marginalzonen-Lymphom (MZL), die bereits mindestens zwei vorherige systemische Therapielinien gestellt.

Die Antragstellung basiert auf den Ergebnissen der primären Analyse der MZL-Kohorte der TRANSCEND FL-Studie, einer offenen, multizentrischen Phase-2-Studie

Breyanzi ist eine CD19-gerichtete, genetisch modifizierte, autologe T-Zell-Immuntherapie zur Behandlung von erwachsenen Patientinnen und Patienten mit großzelligem B-Zell-Lymphom (LBCL), einschließlich diffus großzelligem B-Zell-Lymphom (DLBCL), nicht näher spezifiziert (einschließlich DLBCL ausgehend von indolenten Lymphomen), hochgradigem B-Zell-Lymphom, primär mediastinalem großzelligem B-Zell-Lymphom und follikulärem Lymphom Grad 3B, die: eine refraktäre Erkrankung gegenüber einer Erstlinien-Chemoimmuntherapie oder ein Rezidiv innerhalb von 12 Monaten nach Erstlinien-Chemoimmuntherapie aufweisen; oder eine refraktäre Erkrankung gegenüber einer Erstlinien-Chemoimmuntherapie haben und aufgrund von Begleiterkrankungen oder Alter nicht für eine hämatopoetische Stammzelltransplantation (HSCT) infrage kommen; oder eine rezidivierte oder refraktäre Erkrankung nach zwei oder mehr systemischen Therapielinien haben.

In klinischen Studien mit BREYANZI, an denen insgesamt 702 Patientinnen und Patienten mit Non-Hodgkin-Lymphom (NHL) teilnahmen, trat ein Zytokinfreisetzungssyndrom (CRS) bei 54% der Patientinnen und Patienten auf, darunter ein Grad 3 CRS bei 3,2%. CAR-T-Zell-assoziierte neurologische Toxizitäten wurden bei 31% der Patientinnen und Patienten beobachtet, darunter Grad 3-Fälle bei 10%. Am Tag 29 nach BREYANZI-Infusion zeigten 35% der Patientinnen und Patienten Grad 3 oder höhergradige Zytopenien, darunter Thrombozytopenie in 25%, Neutropenie in 22% und Anämie in 6% der Fälle.

GLPG5101 bekommt Breakthrough-Status von der FDA

Galapagos NV gab bekannt, dass die US-amerikanische Arzneimittelbehörde FDA (Food and Drug Administration) GLPG5101, einen Anti-CD19/4-1BB-CAR-T-Produktkandidaten der zweiten Generation zur Behandlung von rezidiviertem/refraktärem Mantelzell-Lymphom (R/R MCL), den RMAT-Status gewährt hat.

Den RMAT-Status bekommen, welche das Potenzial haben, eine schwere oder lebensbedrohliche Erkrankung zu behandeln, zu modifizieren, umzukehren oder zu heilen.

Diese Daten der Zulassungsstudie ATALANTA-1 zeigen sowohl hohe objektive als auch hohe vollständige Ansprechraten bei einem vertretbaren Sicherheitsprofil, einschließlich niedriger Raten des hochgradigen Zytokinfreisetzungssyndroms (CRS) und des immuneffektorzellassoziierten Neurotoxizitätssyndroms (ICANS) sowie niedriger Abbruchraten.

GLPG5101 ist ein Anti-CD 19/4-1BB-CAR der zweiten Generation, der als einmalige intravenöse Fixdosis verabreicht wird.

(Kein Titel)

Der gemeinsame Bundesauschuss (G-BA) startete am 01.08.2025 die Nutzenbewertung nach § 35a SGB V zum Wirkstoff Odronextamab (follikuläres Lymphom, nach ≥ 2 Vortherapien).

Die Veröffentlichung der Nutzenbewertung und Beginn des schriftlichen Stellungnahmeverfahrens wird im November 2025 erwartet, die endgültige Beschlussfassung Ende Januar 2026.

Der Stand vom Verfahren kann hier eingesehen werden:
https://www.g-ba.de/bewertungsverfahren/nutzenbewertung/1249/#zugehoerige-verfahren

ALPHA3-Studie zu Cemacabtagene Ansegedleucel

Allogene Therapeutics, Inc. hat bekanntgegeben, dass im Rahmen der ALPHA3-Studie zur Evaluierung von Cemacabtagene Ansegedleucel (cema-cel) in der Erstlinien-Konsolidierung für das großzellige B-Zell-Lymphom (LBCL) der Studienarm, der FC in Kombination mit ALLO-647 – einem Anti-CD52 monoklonalen Antikörper (FCA) – prüft, für weitere Einschreibungen wurde.

Die Einführung des Standard-FC-Regimes im ALPHA3-Trial stellt eine bedeutende strategische Neuausrichtung von Allogene dar.

Infolgedessen werden in keinem der aktuell zur Einschreibung offenen Studienarme oder Pipeline-Programme ALLO-647 eingesetzt.

neue Studie zu DNase I in Kombination mit CAR-T-Therapie

Im Rahmen einer neue Studie soll DNase I in Kombination mit Anti-CD19-CAR-T-Zellen bei Patienten mit großzelligem B-Zell-Lymphom untersucht werden. Die klinische Studie wird am Tel-Aviv Sourasky Medical Center unter der Leitung von Dr. Ron Ram durchgeführt.

Primäres Ziel der Studie ist die Bewertung der Sicherheit und Verträglichkeit von DNase I. Zu den sekundären Zielen zählen die Messung der vollständigen Ansprechrate, der Ansprechdauer und des Gesamtüberlebens.

Präklinischen Studien zeigen, dass die gleichzeitige Verabreichung von DNase I mit Anti-CD19-CAR-T-Zellen die Tumorlast signifikant reduziert, einen Tumorrezidiv verzögert und das Überleben im Vergleich zur Monotherapie mit Anti-CD19-CAR-T-Zellen erheblich verlängert.

weniger Toxität bei Fruchtbarkeitserhalt unter BrECADD

Die HD21-Studie unter Leitung der Deutschen Hodgkin Studiengruppe (GHSG) der Uniklinik Köln zeigt, dass die Chemotherapie BrECADD die Fruchtbarkeit deutlich besser schont als der bisherige Standard eBEACOPP – ohne dabei die Heilungschancen zu verschlechtern.

Innerhalb der Studie erhielten die Patienten randomisiert entweder BrECADD oder eBEACOPP. Es erfolgte eine Auswertung 3 Jahre nach Abschluss der Behandlung. In der BrECADD-Gruppe hatten 95% der Frauen und 86% der Männer wieder normale Hormonwerte – im Vergleich zu 73% bzw. 40% in der eBEACOPP-Gruppe. Es wurden nach BrECADD mehr Schwangerschaften und Geburten dokumentiert. In der STudie HD21 sind mittlerweile Daten von 1.500 Patienten dokumentiert.

Die Ergebnisse wurden unter dem Titel „ Fertility in patients with advanced-stage classic Hodgkin lymphoma treated withBrECADD versus eBEACOPP: a secondary analysis of the multicentre, randomised, parallel, open-label, phase 3 HD21 Trial“ im Fachjournal „The Lancet Oncology“ veröffentlicht.

Originalpublikation: https://www.thelancet.com/journals/lanonc/article/PIIS1470-2045(25)00262-1/fulltext

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