Nebenwirkungen der Chemotherapie

Chemotherapie, Bestrahlung und sonstiges während der Therapie
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maikom
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Nebenwirkungen der Chemotherapie

Beitrag von maikom »

Nebenwirkungen der Behandlung von Morbus Hodgkin bleiben nicht aus, da sowohl die Chemo- als auch die Strahlentherapie zwar vor allem bösartiges, zum Teil aber auch gesundes Gewebe angreifen.

Es kann zu kurzfristigen Nebenwirkungen wie Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Haarausfall, Schwäche, Schleimhautentzündungen und Infektionsgefährdung kommen. Viele dieser Beschwerden lassen sich jedoch mit vorbeugenden Maßnahmen verhindern oder verringern beziehungsweise durch Medikamente lindern.

Wichtiger zu beachten sind die Spätfolgen der Behandlung, wie Schädigung von Organen, zum Beispiel der Schilddrüse, der Lunge oder des Herzens. Das Risiko für Zweitkrebserkrankungen kann durch die Therapie erhöht werden.

Durch die Chemotherapie kann auch die Fruchtbarkeit beeinträchtigt werden. Patienten mit Kinderwunsch sollten sich daher vor Behandlungsbeginn von Ihrem Arzt beraten lassen, welche Möglichkeiten es gibt, um dem vorzubeugen.
Frauen können bedingt durch die Chemo früher in die Wechseljahre kommen bzw. müssen dieses durch zusätzliche Hormone wie Femoston oder Lafamme ausgleichen.

Da die Erkrankung ohne Behandlung tödlich verläuft, muss man die Risiken der Nebenwirkungen in Kauf nehmen.

Häufige Nebenwirkungen
  • vereinzelte allergische Reaktionen
  • Heißhunger, Fressattacken (vom Cortison)
  • Wassereinlagerungen in den Gelenken (vom Cortison), diese kann man durch Einnahme von Entwässerungstabletten vorbeugen.
  • Neuropathien, Kribbeln in den Händen und Füßen (durch die Gabe von Vincristin)
  • Atembeschwerden / eingeschränkte Lungenkapazität (durch die Gabe von Bleomicyn)
  • Übelkeit gegen die Übelkeit helfen sehr gut Paspertin, Zofran (Odansetron) oder Emend
  • Haarausfall
  • Entzündung der Mundschleimhäute. Hier helfen meist Salbeitee, Milch sehr gut.
  • Anämie (Absinkung des HB-Wertes), Thrombozytopenie (Absinken der Thrombozyten) und Neutropenie. In folge dessen kommt es zu einer eingeschränkten Immunabwehr.
Während der Chemo kann es auch zur verstärkten Schweißbildung kommen, dieses ist aber kein wiederkehrendes B-Symptom und auch nicht unbedingt ein Indikator für einen Tumorprogress. Viel mehr ist während der Therapie der Ruhepuls wesentlich höher und der Körper ist selbst in der Ruhe viel mehr am Arbeiten. Je tiefer der HB-Wert fällt, desto mehr arbeitet das inneres System, um alles Körperteile mit ausreichend Sauerstoff zu versorgen.

seltende Nebenwirkungen:
  • bei einigen wenigen kam es zum Auftreten von teilweiser und vollständiger Taubheit (bedingt durch die Gabe von Vincristin)
  • bei älteren Patienten kann es zu einer Knochenmarkdepression kommen, die eigentlich eine Weitergabe von Zytostatika verbietet.
Die langfristige Toxizität betrifft einzelne Organsysteme – das Nervensystem, den Herzmuskel und die Lunge.
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