HELIOS Studie zu Ibrutinib (CLL/SLL)

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maikom
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HELIOS Studie zu Ibrutinib (CLL/SLL)

Beitrag von maikom »

Aktuelle Daten von der Phase 3 CLL3001-(HELIOS)-Studie belegen, dass die Kombination von Ibrutinib (IMBRUVICA) plus Bendamustin und Rituximab das Risiko der Progression oder des Todes bei Chronischer Lymphozytischer Leukämie oder einem kleinen lymphozytischen Lymphom (CLL/SLL) um 80 Prozent reduzieren kann.

Die HELIOS-Studie ist eine von Janssen gesponserte, randomisierte, doppelblinde, placebo-kontrollierte, internationale, an mehreren Kliniken durchgeführte Phase-3-Studie, die in 21 Ländern durchgeführt wurde und die Sicherheit und Effektivität von Ibrutinib in Kombination mit BR an 578 Patienten mit RR CLL/SLL evaluiert hat, die zuvor mindestens eine andere Therapie erhalten hatten.

In der Studie bekamen die Patienten einmal täglich oral die Kombination mit 420mg Ibrutinib und sechs Zyklen von Bendamustin und Rituximab oder einmal täglich oral eine entsprechende Gabe von Placebo und sechs Zyklen von Bendamustin und Rituximab, wobei Ibrutinib oder das Placebo weiter verabreicht wurde, bis die Krankheit fortschritt oder sich eine nicht akzeptable Toxizität einstellte.

Die vom IRC bewerteten PFS-Raten nach 18 Monaten lagen bei den Patienten im Ibrutinib+BR-Arm bei 79Prozent, dagegen bei den Patienten im Placebo+BR-Arm bei 24Prozent. Die vom IRC bewertete ORR und die komplette Ansprechrate/die komplette Ansprechrate mit einer unvollständigen Erholung des Rückenmarks (CR/CRi) lagen bei 82,7Prozent bzw. 10,4Prozent für Patienten, die Ibrutinib+BR eingenommen hatten, versus 67,8Prozent und 2,8Prozent für Menschen im Placebo+BR-Arm.

Insgesamt reduzierte Ibrutinib das Todesrisiko um 37Prozent (P=0,06). Die allgemeinen Überlebensergebnisse sind allerdings vermengt, da 90 Patienten (31Prozent) aus dem Placebo+BR-Arm mit einer bestätigten progressiven Erkrankung übergewechselt waren und über den Rest der Studienzeit nicht mehr das Placebo, sondern Ibrutinib erhalten hatten.

Die verbreitetsten unerwünschten Ereignisse jeden Grades (AEs ≥20%) bei der HELIOS-Studie waren Neutropenie (58,2% beim Ibrutinib+BR-Arm gegenüber 54,7% beim Placebo+BR-Arm), Übelkeit (36,9% vs. 35,2%), Diarrhö (35,5% vs. 23,7%), Thrombozytopenie (30,7% vs. 24,4%), Pyrexie (24,7% vs. 22%), Anämie (22,6% vs. 28,9%) und Müdigkeit (21,6% vs. 22,6%). Die häufigsten unerwünschten Ereignisse der Grade 3/4 (≥15%) waren Neutropenie (53,7% vs. 50,5%) und Thrombozytopenie (15% in beiden Armen). Man beobachtete bei Patienten, die Ibrutinib+BR einnahmen, im Vergleich zum Placebo+BR-Arm höhere Quoten von Blutungsgraden 1/2 wie Hämatom (8% vs. 1%), blaue Flecken (7,7% vs. 3,1%), Epistaxis (5,9% vs. 3,1%), Ecchymosis (3,1% vs. 0,7%) und Petechie (2,8% vs. 0,3%).

Insgesamt 14,2 % der Patienten stellten die Einnahme von Ibrutinib wegen unerwünschten Ereignissen ein; im Vergleich dazu waren es im Placebo-Arm 11,8 % der Patienten.
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