Curcuma / Curcumin (Gelbwurz)

Gibt es Alternativen zur Schulmedizin? Was gibt es für alternative Begleittherapien?
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maikom
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Curcuma / Curcumin (Gelbwurz)

Beitrag von maikom »

Curcuma ist ein Gewürz aus Indien und wird dort traditionell bei rheumatischen Erkrankungen oder Verdauungsstörungen verwendet. Curcumin ist ein Gewürz und beispielsweise ein wesentlicher Bestandteil von Currypulver.

Curcuma übt seine medizinischen Eigenschaften hauptsächlich durch drei Bestandteile, sogenannte Curcuminoide, aus: Curcumin, Demethoxycurcumin und Bisdemethoxycurcumin. Die mit Abstand aktivste biologische Komponente im Curcuma ist Curcumin, welches ein starkes Antioxidans ist und entzündungshemmenden Eigenschaften hat. Antioxidantien können Stoffe, die durch eine falsche Ernährung oder Stress gebildet werden, reduzieren.

Desweiteren kann Curcurmin den Histamin-Spiegel senken und so Entzündungen einzudämmen. Zudem hat Curcumin blutverdünnende Eigenschaften, die eine Thrombose verhindern.

Neue Forschungsergebnisse zeigen, dass Curcumin auch antikanzerogene Eigenschaften besitzt, also in der Lage ist, das Tumorwachstum (bspw. bei Haut-, Prostata- und Brustkrebstumoren) zu hemmen. (Cancer, Online-Vorveröffentlichung DOI: 10.1002/cncr.21216)

Ebenso zeigen Forschungsergebnisse eine gutes Ansprechen bei Darmkrebs. Bei Versuchen konnte das Curcumin die Zellproliferation (Zellwachstum und Zellteilung) hemmen. Gleichzeitig wurde die sogenannte Apoptose (gezielter Zelltod) aktiviert. Dieser programmierte Zellselbstmord ist wird etwa von Immunzellen ausgelöst. Im Fall der Darmkrebszellen war allerdings Curcumin der Anreiz, dass sich die Zellen selbst zerstörten, so eine Studie der kanadischen Dalhousie University.

Grundsätzlich kann man seine Speisen einfach mit Kurkuma/Curcumin würzen und dadurch gesundheitlich von der Wirkung profitieren. Da in den europäischen Ländern aber meist der Geschmack nicht zu den ihr häufig zubereiteten Speisen passt, kann man Kurkuma bei Bedarf auch in Kapselform zu sich zu nehmen. Die magensaftresistenten Kapseln passieren den Magen und gelangen in den Dünndarm, wo ihr Inhalt absorbiert werden kann. Curcumin besitzt eine geringe Bioverfügbarkeit, da es sehr schlecht wasserlöslich ist und nur schwer vom Körper aufgenommen werden kann. Um eine medizinische Wirkung zu erzielen, ist jedoch mindestens eine orale Dosierung von 3,6 bis 4 Gramm am Tag notwendig. Wie viel aber für die Bekämpfung der jeweiligen Krebserkrankung optimal ist, ist derzeit noch offen und Gegenstand aktiver Forschung. Die intravenöse Applikation ist auch möglich. Der Vorteil ist die 100-prozentige Bioverfügbarkeit. Ein Nachteil sind jedoch die hohen Kosten, da die Extraktion und Aufreinigung damit entstehender Fermentationsprodukte häufig sehr aufwendig sind.

Menschen mit Gallensteinen sollten auf die Einnahme von Kurkuma Kapseln verzichten. Maximal 8 Gramm Curcumin kann der Mensch täglich zu sich nehmen.

Curcumin sollte nicht in Verbindung blutverdünnenden Medikamenten (Aspirin, Clopidrogel/Plavix oder Warfarin/Coumadin) eingenommen werden, da Curcumin durch seine antithrombotische Wirkung dann Blutgerinnsel auslösen kann. Ebenso sollten keine Medikamente eingenommen werden, die die Magensäure reduzieren (Ranitidin, Omeprazol, Famotidin oder Cimitidin).

Der Anteil des Curcumins bzw. der Curcuminoide ist NICHT entscheidend, sondern die Bioverfügbarkeit. Der Zusatz von Piperin / Bioperin (schwarzer Pfeffer) kann zwar die Bioverfügbarkeit erhöhen, kann aber zusätzlich den Darm reizen und zu Unverträglichkeiten führen. Die beste Aufnahme im Körper bieten Kurkuma-Produkte auf Mizell-Basis oder in mikrokristalliner Form.

Quellen:
Shoba, G., Joy, D., Joseph, T., Majeed, M., Rajendran, R., & Srinivas, P. S. S. R. (1998). Influence of piperine on the pharmacokinetics of curcumin in animals and human volunteers. Planta Medica, 64(4), 353–356.
Sasaki, H., Sunagawa, Y., Takahashi, K., Imaizumi, A., Fukuda, H., Hashimoto, T., … Morimoto, T. (2011). Innovative preparation of curcumin for improved oral bioavailability. Biological & Pharmaceutical Bulletin, 34(5), 660–665.
Schiborr, C., Kocher, A., Behnam, D., Jandasek, J., Toelstede, S. and Frank, J. (2014), The oral bioavailability of curcumin from micronized powder and liquid micelles is significantly increased in healthy humans and differs between sexes. Mol. Nutr. Food Res., 58: 516–527. doi: 10.1002/mnfr.201300724
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