AETHERA Studie über den Einsatz von Brentuximab Vedotin

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maikom
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AETHERA Studie über den Einsatz von Brentuximab Vedotin

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Seattle Genetics und Takeda berichten gemeinsam aktuell über positive Ergebnisse der klinischen Phase-III-Studie AETHERA mit ADCETRIS® (Brentuximab) zur Konsolidierung nach einer autologen Transplantation bei Patienten mit Hodgkin-Lymphom.

In der AETHERA Studie wurde Patienten nach einer autologen Stammzelltransplantation Brentuximab Vedotin als Erhaltungstherapie gegeben. Dabei wurde beobachtet, das die Patienten länger ohne Krankheitsprogression lebten. In der AETHERA-Studie wurde der primäre Endpunkt der Behandlung mit Brentuximab Vedotin erreicht, die zu einer signifikanten Verbesserung des progressionsfreien Überlebens um 75 Prozent führte.

Die AETHERA-Studie ist eine randomisierte, doppelt verblindete und placebokontrollierte Studie in Phase III zur Beurteilung des Potenzials von Brentuximab Vedotin für eine Verlängerung des progressionsfreien Überlebens nach einer autologen Stammzellentransplantation mit einem refraktären Hodgkin Lymphom oder mit einem Rezidiv oder Progression innerhalb eines Jahres nach der Ersttherapie. Die Patienten innerhalb der AETHERA Studie erhielten nach der Stammzellentransplantation bis zu knapp einem Jahr lang alle drei Wochen entweder Brentuximab Vedotion oder ein Placebo.

An der Studie nahmen an 87 Behandlungszentren in den USA und Europa 329 Patienten teil, darunter 165 im Brentuximab-Vedotin-Studienarm und 164 im Placeboarm. Voraussetzung für die Teilnahme war ein hohes Risiko für ein Rezidiv oder eine Progression der Erkrankung nach autologer Stammzelltransplantation. 165 Patienten (median 33 Jahre alt) erhielten alle 3 Wochen Brentuximab (1,8 mg/kg KG i. v. für 16 Zyklen), beginnend 30–45 Tage nach Stammzelltransplantation, 164 Patienten (median 32 Jahre alt) bekamen Placebo.

Nach median 30 Monaten betrug das mediane PFS 42,9 Monate, unter Placebo 24,1 Monate. Nach zwei Jahren waren 65% der Patienten unter Brentuximab Vedotin gegenüber nur 45% im Placeboarm progressionsfrei am Leben. Dieser Unterschied war auch nach drei Jahren mit 61% versus 43% weiterhin gut erkennbar.

Zu den Nebenwirkungen gehörten periphere sensorische Neuropathien (Brentuximab vs. Placebo: 56 vs. 16 %), Neutropenie (35 vs. 12 %) und periphere motorische Neuropathien (23 vs. 2 %). Patienten, die vor Beginn der Behandlung eine Grad-2-Neuropathie aufweisen, sollten Brentuximab Vedotin nicht erhalten.

54 Patienten (33 %), die mit ADCETRIS/Brentuximab behandelt wurden, brachen die Behandlung aufgrund einer unerwünschten Reaktion (periphere sensorische (14%) und motorische Neuropathie (7 %) ab., diese Patienten hatten im Mittelwert 9,5 Zyklen durchgemacht. Die zweijährige PFS-Rate lag bei diesen Patienten bei 69 Prozent gegenüber 82 Prozent bei Patienten, die alle 16 Behandlungszyklen abgeschlossen hatten. Nach dem 24-monatigen Auswertungszeitraum wurden im Brentuximab-Vedotin-Studienarm 2 Progressions- und 4 Todesfälle berichtet gegenüber drei Ereignissen im Placebo-Studienarm (2 Progressionsfälle und 1 Todesfall).

Literatur:
(1) Moskowitz CH et al., Lancet 2015; 385: 1853-62.
(2) Sweetenham J et al., ASH 2015, Abstract # 3172.
(3) Walewski J et al. ISHL10 2016, Abstract #.
(4) Younes A et al. J Clin Oncol 2012; 30: 2183-8.
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