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Was ist Morbus Hodgkin ?

Verfasst: Di 8. Apr 2014, 19:10
von maikom
Benannt wurde diese Krankheit nach dem englischen Arzt Thomas Hodgkin (1798-1866), der sie 1832 zum ersten Mal beschrieb. Medizinisch nennt man diese auch Lymphogranulomatose.

Morbus Hodgkin ist eine bösartige Tumorerkrankung des lymphatischen Systems – Lymphdrüsen-Krebs.
Die Erkankung beginnt typischerweise an einem Lymphknoten, kann aber im fortgeschrittenen Stadium auch andere Organe wie Lunge, Leber, Milz und Knochenmark befallen. Morbus Hodgkin gehört zur Gruppe der bösartigen malignen Lymphome. Ein malignes Lymphom ist ein bösartiger Tumor, der aus Zellen des lymphatischen Gewebes (Lymphozyten) entstanden ist. Das lymphatische System ist Teil des Immunsystems unseres Körpers.

Die Erkrankung ist mit einer Kombination aus Chemotherapie und Bestrahlung gut therapierbar und mit Heilungsprognosen von ca. 90% eine der am besten zu behandelnden Krebserkrankungen. Unbehandelt führt diese zum Tod. Die Prognose ist entsprechend günstig, fünf Jahre nach Diagnosestellung leben noch etwa 80 % der erwachsenen Patientinnen und Patienten.
Die Ursache von Morbus Hodgkin ist nicht eindeutig und klar erforscht. Man vermutet eine Beziehung zum Epstein-Barr-Virus. Auch Menschen mit AIDS entwickeln bedingt durch die Immunschwäche gehäuft Morbus Hodgkin. Deshalb wird meist nach der Diagnose in den meisten Kliniken und Ambulanzen ein zusätzlicher AIDS-Test gemacht.

Die Zellen des lymphatischen Gewebes, von denen jedes Hodgkin-Lymphom abstammt, sind die sogenannten Lymphozyten. Sie gehören zu den weißen Blutkörperchen und sind für die Immunabwehr verantwortlich. Kennzeichnend für den Morbus Hodgkin ist das Auftreten typischer einkerniger Hodgkin-Zellen (einkernige Tumorzellen, die veränderte B-Lymphozyten darstellen) und mehrkerniger Reed-Sternberg-Zellen (mehrkernige Tumorzellen, die durch Zusammenschluss mehrerer Hodgkin-Zellen entstehen) in einem gemischten zellulären Infiltrat. Morbus Hodgkin entsteht durch eine Entartung der B-Lymphozyten.

In Deutschland macht der Morbus Hodgkin nur etwa 0,4 Prozent aller neuen Krebsfälle aus. Man geht von ca. 2.000 Neuerkrankungen im Jahr statistisch aus. Männer sind statistisch etwas häufiger betroffen als Frauen. Der Lymphdrüsenkrebs kann in jedem Alter auftreten, tritt mit größter Häufigkeit um das 30. und um das 60. Lebensjahr auf. Etwa 10% der Betroffenen waren bei Diagnosestellung noch keine 20 Jahre alt. Das Risiko jemals an einem Morbus Hodgkin zu erkranken liegt sowohl für Frauen als auch für Männer bei 0,2 %.