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CTL019 / Kymriah / Tisagenlecleuzel (DLBCL)

Verfasst: Fr 30. Jun 2017, 10:46
von maikom
CTL019 von Novartis besteht aus genetisch veränderten autologen T-Zellen, die einen chimären Antigenrezeptor (CAR) exprimieren. Zur Herstellung der CAR-T-Zellen wurden kryokonservierte Leukaphereseprodukte verwendet.

CAR ist das Akronym für "Chimeric Antigen Receptor". Dabei werden patienteneigene T-Lymphozyten mit Hilfe von Gentechnik modifiziert, das sie den Tumor besser erkennen und bekämpfen. Die Behandlung mit CAR-T ist nicht frei von Nebenwirkungen, die häufigsten waren Fieber, Hypotonie, Tachykardie und Kopfschmerzen. Auch einige Todesfälle waren dabei.

T-Zellen sind weiße Blutzellen, die eine wichtige Rolle dabei spielen, den Körper vor Infektionen und Krebs zu schützen. Bei vielen Patienten haben die T-Zellen Probleme damit, gesunde Zellen von Krebszellen zu unterscheiden. Daher werden die Krebszellen nicht angegriffen, wachsen und vervielfältigen sich, was zum Krankheitsverlauf und oft zum Tod führt.

In der Phase II Studie JULIET prüft der Pharmakonzern Novartis die Wirksamkeit seines Produktes CTL019 (Tisagenlecleuzel) beim diffus grosszelligen B-Zell-Lymphom (DLBCL). Aktuell sind 51 Patienten in der Studie und in einer Zwischenauswertung sprachen 59% der Patienten auf die Behandlung (Overall Response Rate, ORR) an, 43% der Patienten zeigten eine Complete Response (CR) und 16 % erzielten PR.

Präsentiert wurden die Daten auf der Internationalen Konferenz für Malignante Lymphome (ICML) in Lugano im Jahr 2017.

Die Zelltherapie bekam 2014 den Status „Therapiedurchbruch“ und im beschleunigten Zulassungsverfahren erfolgt im Sommer 2017 die Zulassung für ALL.

Der Preis für die Behandlung mit Kymriah liegt bei knapp 500.000 Euro.

Kymriah war im Mai 2018 in den USA als intravenöse Behandlung für Patienten mit grosszelligem B-Zell-Lymphom (DLBCL) zugelassen worden. Zur Behandlung von B-Zell-akuter lymphatischer Leukämie (ALL) ist die personalisierte Therapie bereits seit Ende August 2017 in den USA zugelassen. In der EU liegt die Zulassung für ALL und DLBCL seit Ende August 2018 vor.