Idelalisib / Zydelig
Verfasst: Do 25. Sep 2014, 12:53
Idelalisib vom Hersteller Gilead Sciences (Zydelig®, 150 mg Tabletten, zweimal täglich als Tablette) kann bei Patienten mit chronischer lymphatischer Leukämie (CLL) oder follikulären Lymphom (FL) in Kombination mit Rituximab zum Einsatz kommen. Voraussetzung ist, dass bereits eine andere Therapie erfolglos war. Es kann aber auch bei CLL-Patienten als Erstlinien-Therapie eingesetzt werden, wenn eine Chemotherapie nicht infrage kommt, weil bestimmte Genmutationen, eine 17p-Deletion oder TP53-Mutation, vorliegen. Patienten mit follikulärem Lymphom (FL) können mit Idelalisib in Monotherapie bei einem Rezidiv behandelt werden.
Idelalisib ist ein Enzymhemmer (Phosphoinositid-3-Kinase, PI3K). Das Protein wird von zu Krebszellen mutierten B-Zellen übermäßig exprimiert und spielt eine wichtige Rolle für deren Überleben, Vermehrung und Wanderung.
Die Aufnahme von Idelalisib erfolgt oral.
Basis für die Zulassung sind eine Phase-III-Studie mit 220 CLL-Patienten sowie eine Phase-II-Studie mit 72 FL-Patienten. Die CLL-Studie wurde frühzeitig gestoppt, da die Verbesserung des progressionsfreien Überlebens mit Idelalisib plus Rituximab deutlich besser war (10,7 Monate) als unter Rituximab plus Placebo (5,5 Monate). Die Behandlung mit Idelalisib erzielt zwar im Moment keine permanente Heilung, bringt aber einen Zeitgewinn von median 11 Monaten.
Die Verträglichkeit wird als gut bezeichnet. Die häufigsten Nebenwirkungen sind Neutropenie (27%), Diarrhö (13%) und Pneumonie (7%). Idelalisib interagiert mit CYP3A-Induktoren wie Carbamazepin oder Johanniskraut, die die Wirkung des Krebsmittels schwächen.
Allerdings traten in drei Studien (GS-US-312-0123; GS-US-313-0124; GS-US-313-0125) schwere Komplikationen auf. Darunter waren Todesfälle die auf Infektionen zurückzuführen waren.
Auf Grund der beobachten hohen Nebenwirkungen von Idelalisib, besonders von Infektionen bedingt durch eine einhergehende Neutropenie sollen jetzt alle Patienten die mit Idelalisib behandelt werden, eine Antibiotikaprophylaxe erhalten. Die behandelnden Ärzte sollten bei ihren Patienten zudem auf Infektionen oder Neutropenien achten und im Fall einer Komplikation die Behandlung sofort abbrechen. Laut Mitteilung der EMA waren die beoabchten Todesfälle auf Pneumocystis jirovecii-Pneumonien und Zytomegalievirus-Infektionen zurückzuführen.
Diese Empfehlung veröffentlichte der Ausschuss für Risikobewertung im Bereich der Pharmakovigilanz (PRAC) der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) als Reaktion auf schwere Komplikationen und Todesfälle, die zum Abbruch von sechs klinischen Studien geführt haben.
Das Medikament hat seit 2014 die FDA-Zulassung für Amerika und die EMA-Zulassung für Europa.
Studien:
Gopal et al., 2014; http://www.nejm.org/doi/full/10.1056/NEJMoa1314583
Idelalisib ist ein Enzymhemmer (Phosphoinositid-3-Kinase, PI3K). Das Protein wird von zu Krebszellen mutierten B-Zellen übermäßig exprimiert und spielt eine wichtige Rolle für deren Überleben, Vermehrung und Wanderung.
Die Aufnahme von Idelalisib erfolgt oral.
Basis für die Zulassung sind eine Phase-III-Studie mit 220 CLL-Patienten sowie eine Phase-II-Studie mit 72 FL-Patienten. Die CLL-Studie wurde frühzeitig gestoppt, da die Verbesserung des progressionsfreien Überlebens mit Idelalisib plus Rituximab deutlich besser war (10,7 Monate) als unter Rituximab plus Placebo (5,5 Monate). Die Behandlung mit Idelalisib erzielt zwar im Moment keine permanente Heilung, bringt aber einen Zeitgewinn von median 11 Monaten.
Die Verträglichkeit wird als gut bezeichnet. Die häufigsten Nebenwirkungen sind Neutropenie (27%), Diarrhö (13%) und Pneumonie (7%). Idelalisib interagiert mit CYP3A-Induktoren wie Carbamazepin oder Johanniskraut, die die Wirkung des Krebsmittels schwächen.
Allerdings traten in drei Studien (GS-US-312-0123; GS-US-313-0124; GS-US-313-0125) schwere Komplikationen auf. Darunter waren Todesfälle die auf Infektionen zurückzuführen waren.
Auf Grund der beobachten hohen Nebenwirkungen von Idelalisib, besonders von Infektionen bedingt durch eine einhergehende Neutropenie sollen jetzt alle Patienten die mit Idelalisib behandelt werden, eine Antibiotikaprophylaxe erhalten. Die behandelnden Ärzte sollten bei ihren Patienten zudem auf Infektionen oder Neutropenien achten und im Fall einer Komplikation die Behandlung sofort abbrechen. Laut Mitteilung der EMA waren die beoabchten Todesfälle auf Pneumocystis jirovecii-Pneumonien und Zytomegalievirus-Infektionen zurückzuführen.
Diese Empfehlung veröffentlichte der Ausschuss für Risikobewertung im Bereich der Pharmakovigilanz (PRAC) der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) als Reaktion auf schwere Komplikationen und Todesfälle, die zum Abbruch von sechs klinischen Studien geführt haben.
Das Medikament hat seit 2014 die FDA-Zulassung für Amerika und die EMA-Zulassung für Europa.
Studien:
Gopal et al., 2014; http://www.nejm.org/doi/full/10.1056/NEJMoa1314583