Die CAR-T-Zelltherapien wurden im Herbst 2017 in den USA zugelassen und erzielten hohe Raten vom Remissionen und Therapieansprechen bei sehr refraktären B-Zell-Lymphomen. Momentan gibt es die beiden Produkte Tisagenlecleucel (Kymriah) von Novartis und Axicabtagene ciloleucel (Yescarta) von Kite Pharma.
Bei der Behandlung mit CAR-T werden T-Zellen aus dem peripheren Blut des Patienten per Leukapherese entnommen und anschließenden mit genetischer Modifizierung verändert, unter anderem der genetische Einbau eines chimären T-Zell-Rezeptors (CAR). Im Anschluss erfolgt die Rück-Infusion der modifizierten T-Zellen. Dieser Zeitraum dauert aktuell ca. 3 bis 4 Wochen, weshalb diese Therapie auch für Patienten mit schnellem progredientem Verlauf in Frage kommt, im Gegensatz zu einer allogenen Stammzelltransplantation.
Die CAR-T-Zelltherapie birgt aktuell aber auch Risiken, die man aber versucht anhand von Erfahrungswerten zu minimieren und zu kontrollieren. Die genetisch modifizierten T-Zellen greifen zwar gezielt B-Zellen an, die sie am Marker CD19 auf der Oberfläche der Krebszellen erkennen, dabei werden aber sogenannte Zytokine freigesetzt. Die Folge ist ein systemisches „Cytokine release syndrome“ (Zytokinfreisetzungssyndrom) mit Fieber, Hypoxie und Hypotonie, das das Leben der Patienten bedroht und unter Umständen zu Todesfällen in der Vergangenheit führte.
Die freigesetzten Zytokine greifen vor allem das Zentralnervensystem an. Enzephalopathie, Verwirrtheit und Tremor sind häufige Nebenwirkungen (64% innerhalb der ZUMA-1-Studie).
Bei Patienten wo die CAR-T-Zelltherapie versagte, geht man von Zellkernen aus, die keine CD19-Antigene auf der Zelloberfläche bilden. Zukünftige Genmodifizierungen soll dahin gehen, die Tumorzellen auch an anderen Genmerkmalen zu erkennen.
Das Hauptproblem dürften momentan die sehr hohen Therapiekosten sein, die aktuell mit 500.000 $ angegeben werden.
Studien im New England Journal of Medicine:
2017; doi: 10.1056/NEJMoa1708566 und NEJMoa1707447
CAR-T Therapie
Therapiemöglichkeiten von Lymphomen in der Schulmedizin
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